Die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker bekommt keine KfW-Kredite für den Aufbau einer Transfergesellschaft für entlassene Mitarbeiter. Mehrere hundert Mitarbeiterinnen demonstrierten in Frankfurt.
"Grundsätzlich ist das jeweilige Bundesland, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat, Ansprechpartner und Koordinator zwischen den Bundesländern in Finanzierungsfragen", sagte ein Sprecher des Ministeriums. Gefragt sei also Baden-Württemberg.
70 Millionen für eine Auffanggesellschaft
Nach Informationen der "Welt am Sonntag" hat das Berliner Ministerium dem Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz die Ablehnung von KfW-Krediten bereits mitgeteilt.Geiwitz will für die 12.000 Mitarbeiter, die bis Ende März ihre Jobs verlieren sollen, eine Transfergesellschaft aufbauen, um ihnen den Übergang in andere Beschäftigungsverhältnisse zu erleichtern. Bundesweit sollen etwa 2.400 der derzeit noch rund 5.400 Schlecker-Filialen dicht gemacht werden.
Laut Unternehmen wäre dafür eine Summe von 70 Millionen Euro erforderlich. Geiwitz hatte am Freitag über einen Sprecher erklärt, eine solche Zwischenfinanzierung mittels KfW-Kredit werde geprüft, denn die liquiden Mittel für eine Transfergesellschaft seien in der Startphase sonst nicht gegeben.
Der Insolvenzverwalter verhandelt mit der Gewerkschaft Verdi und Schlecker-Betriebsräten einen Sozialplan.
Schlecker-Frauen gehen auf die Straße
An einem Demonstrationszug durch Frankfurt am Samstag beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi 500 Schlecker- Mitarbeiterinnen. Die Polizei zählte 300.Auf der Abschlusskundgebung an der Frankfurter Hauptwache forderten Redner von der hessischen Landesregierung, sie solle sich für die geplante Transfergesellschaft engagieren. "Da ist noch nichts passiert", sagte ein Verdi-Sprecher.