Der Verkauf von Karstadt kommt anscheinend in die entscheidende Phase: Sechs Interessenten prüfen seit gestern die Zahlen des insolventen Warenhausbetreibers, schreibt ein Wirtschaftsblatt. Metro ist nicht dabei.

Seit Mittwoch seien sechs Interessenten damit beschäftigt, die Kennzahlen des insolventen Warenhausbetreibers zu prüfen, berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Unternehmens- und Interessentenkreise.

Acht Monate nach den Insolvenzanträgen von Karstadt und der Versandhausschwester Primondo entscheidet sich damit das Schicksal der letzten Säule des einstigen Arcandor-Konzerns.

Entscheidung fällt im Frühjahr

Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg will in den kommenden Wochen einen Käufer für das gesamte Karstadt-Warenhausgeschäft finden und so das Unternehmen erhalten. Scheitert der Plan, würde Karstadt, ähnlich wie Primondo mit der Tochter Quelle, in Einzelteilen verkauft.

Der Zeitung zufolge halten Görg und die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank Merrill Lynch nach Vorgesprächen im Januar von ursprünglich 30 inzwischen noch sechs Investoren für ernsthaft interessiert. Sie haben nun Einsicht in das Zahlenwerk. Unternehmenskreisen zufolge sollen laut der FTD keine strategischen Investoren darunter sein. Vor dem Frühjahr wird nicht mit einer Entscheidung gerechnet.

Metro zieht sich zurück

Der Handelskonzern Metro, der immer wieder Interesse an bis zu 60 Karstadt-Häusern bekundet hatte, ist laut Zeitung "Die Welt" derzeit nicht im "Datenraum" aktiv.  Erst vor einigen Wochen hatte Metro-Chef  Eckhard Cordes eine vollständige Übernahme von Karstadt definitiv abgelehnt. Sollte der Komplettverkauf scheitern, könnte Metro ins Rennen zurückkehren, so die Zeitung.

Klicken Sie hier für eine Reportage über mehr als 50 Karstadt-Filialen bundesweit. Auch in Mainz und Bielefeld war die Redaktion von Der Handel vor Ort.

Eine Bildergalerie mit über 50 Karstadt-Filialen in der Bundesrepublik finden Sie hier.