
Wenn es nicht der Discounter sein soll, gehe ich zum Edeka-Supermarkt, der gerade einmal 500 Meter von meinem Homeoffice entfernt ist. Einige Zeit konnte man dort nicht einkaufen, ohne neben dem Kassenzettel eine Menge weiteres Papier in die Hand gedrückt zu bekommen. Auf den kleinen Ausdrucken winkten fette Rabatte. Und ich gebe es zu: Ich habe die immer weggeschmissen. Was sollte ich auch damit? Einerseits habe ich die Dinger nach meinem Einkauf erhalten. Und so groß waren die Beträge nun nicht, als dass ich gleich wieder mit dem Einkaufen begonnen hätte. Zum anderen waren die leider auch häufig schlicht an meinem Konsumverhalten vorbei. Ja, gut. Ich hatte zwei Pakete Kaffee von Tchibo gekauft. Die Sorte schmeckt uns eben. Und da soll die Aussicht auf den Preisnachlass von 2 Euro beim Kauf eines anderen Produkts dazu führen, dass wir die Marke wechseln?
So geht Couponing heute
Meine persönlichen Vorbehalte gegenüber Coupons haben sich erst gelegt, nachdem diese digital und auf dem Smartphone landen. Beispiel Edeka. Die App der Kette gehört zu den wenigen, die es geschafft haben, einen dauerhaften Platz auf meinen Smartphones zu erobern. Ich kann damit einen Einkaufszettel verwalten, in einigen Märkten direkt bezahlen und vor allen Dingen: Ich erhalte Coupons vor dem Einkauf. Und die löse ich ganz einfach direkt aus der App heraus ein. Und liege damit offensichtlich im Trend. Nach einer Umfrage von Deals.com lösen die Deutschen im Jahr 2015 Gutscheine im Wert von 820 Millionen Euro ein. Insgesamt sind fast 66 Milliarden Gutscheine an die Kunden ausgegeben worden, davon 12(!) Milliarden bereits für mobile Geräte.

Und mobile Coupons kurbeln tatsächlich die Verkäufe an. Das zeigen Ergebnisse aus den USA. Nach einer Studie von Marchex (Registrierung erforderlich) bezeichnen die Marketingverantwortlichen Mobile Couponing als effektives Mittel, um die Verkäufe am POS zu steigern.
Rund 41 Prozent der Unternehmen mit mehr als 100 Angestellten nutzen bereits Mobile Couponing als Marketingmaßnahme. Dieser Anteil wird bis 2017 auf fast 50 Prozent anwachsen.
Das lässt sich natürlich noch durch den Einsatz von Beacons steigern. Immerhin setzen bereits 22,7 Prozent der Befragten Beacons als Mittel ein, um dem Kunden im Laden auf Aktionen und Angebote hinzuweisen.
In den USA nutzen bereits 8 von 10 Kunden digitale Coupons vor Ort im Handel. Bis 2017 werden es wohl 9 von 10 Kunden sein.

Nur ein Trend aus den USA? Wohl kaum. Denn die Zahlen des aktuellen D21-Digital-Index zeigen, dass bereits fast 54 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren mobiles Internet nutzen. Die Zielgruppe für mobile Coupons ist also auch in Deutschland da. Und wenn man es dann auch noch eine clevere App wie Edeka im Angebot hat, wird man auch Rabattmuffel wie mich begeistern können.