Das Handy ist ein Auslaufmodell: Die Verbraucher setzen den Technologiewechsel zum Smartphone und Tablet-PC rasant schnell um, zeigt eine neue Studie. Aber auch ins Wohnzimmer zieht die neue Technik ein.
"Der Generationswechsel bei der Unterhaltungs- und Verbrauchertechnologie kommt in Gang", sagt Prof. Dr. Nikolaus Mohr, Geschäftsführer im Bereich Communications & High Tech bei der Unternehmensberatung Accenture.
"Während der Absatz von PCs und herkömmlichen Mobiltelefonen stark zurückgeht, steigt die Nachfrage nach Tablet-PCs wie dem iPad und vollwertigen Multimedia-Smartphones rapide. Arbeit, Kommunikation und Unterhaltung werden immer mobiler", betont Mohr.
Tablet-PC und eBooks begehrt
Fünfmal mehr Menschen wollen 2011 ein Tablet-PC kaufen, der Absatz von Smartphones wird voraussichtlich um die Hälfte höher ausfallen als 2010. Bei Lesegeräten für elektronische Bücher wie dem Kindle von Amazon erwartet Accenture eine Verdopplung der Verkäufe."Hersteller und Verbraucher folgen zwei Konvergenz-Trends - Eines für alle und Alles auf einem", sagt Nikolaus Mohr. "Das heißt, ein spezielles Angebot wie Fernsehen oder Textverarbeitung wird auf mehreren unterschiedlichen Geräten genutzt. Mit einem einzelnen Gerät wiederum lassen sich so unterschiedliche Dinge tun wie ein elektronisches Buch zu lesen und zu telefonieren."
3D-Fernseher hält Einzug ins Wohnzimmer
Auch im Wohnzimmer vollzieht sich der Generationswechsel. Dort hat rund die Hälfte der deutschen Verbraucher bereits einen HDTV-Fernseher aufgestellt. 2011 wird der Absatz dieser Apparate um zehn Prozent sinken, während sich die Nachfrage nach 3D-Fernsehern verfünffacht.Der Verkauf von DVD-Playern wird um etwa 60 Prozent zurückgehen, prognostiziert Accenture - dagegen steigt die Nachfrage nach Bluray-Abspielgeräten um gut 50 Prozent.
Bis PCs, Handys und Mattscheiben der älteren Generation verdrängt worden sind, wird es aber noch eine Weile dauern. Denn diese Geräte sind bislang noch sehr weit verbreitet. So besitzen zum Beispiel mehr als 90 Prozent der Verbraucher in Deutschland einen Computer und nur rund vier Prozent ein Tablet-PC.
Außerdem interessieren sich noch deutlich mehr Menschen für die etablierten Geräte als für Computer und Fernseher der neuen Generation, betrachtet man die absoluten Zahlen. Die Ausnahme sind Mobiltelefone: 2011 wollen sich 16 Prozent der deutschen Verbraucher ein Smartphone zulegen und nur neun Prozent ein herkömmliches Handy.
Rückläufiger Absatz bei etablierter Technik
Für andere Länder prognostiziert die Analyse von Accenture ebenfalls einen rückläufigen Absatz etablierter technischer Geräte. Auch in den USA, Frankreich, Japan, Brasilien, Russland, Indien und China wird der Verkauf von 3D-Fernsehern, Tablet-PCs und Smartphones boomen, und zwar noch stärker als in Deutschland.Das in absoluten Zuwachsraten weltweit größte Wachstum findet - wenig überraschend - in den städtischen Regionen der großen Schwellenländer statt.
Accenture hat für die Untersuchung jeweils 1.000 Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Japan und den USA sowie in Brasilien, Russland, Indien und China befragt. Die Befragung fand statt im Zeitraum Oktober und November 2010. Die vollständigen Ergebnisse der Studie finden Sie
