Jeder Google Nutzer kennt die Produktdatenfeeds von Händlern, wenn auch sicher nicht unter diesem Namen. Wer bei Google nach einem Produkt sucht, erhält direkt auf der Ergebnisseite eine kurze Auswahl von Händlern und Preisen zum gesuchten Artikel. Aber wie schaffen es Händler, überhaupt gelistet zu werden? Etailment gibt Ihnen heute ausführliche Hilfestellung.

Die Ergebnisse aus den Produktdatenfeeds tauchen bei Google derzeit an zwei Stellen auf. Einmal, wie bereits geschrieben, auf der Ergebnisseite einer Suche. Zum zweiten im Bereich "Google Shopping", der ja über die Startseite aufgerufen werden kann. Gespeist werden die Informationen dort über die Produktfeeds, die von den Händlern zur Verfügung gestellt werden. Und das ist auch gar nicht so schwierig.

Formalitäten erledigen

Voraussetzung zur Nutzung des Feeds ist das Anlegen eines Google Kontos. Das haben die meisten von Ihnen wahrscheinlich bereits durch die Nutzung eines anderen Google-Dienst (wie Mail, Drive usw.). Ist das Konto eingerichtet, besuchen Sie die Seite https://merchants.google.com/ und entscheiden Sie sich für "Sign up".

Es werden dort nur einige wenige Informationen von Ihnen erfragt. Dazu gehört der Sitz des Unternehmens, der Name des Shops und dessen URL. Außerdem können Sie dort einen Ansprechpartner hinterlegen.

Um zu vermeiden, dass Sie für einen anderen Shop Daten hochladen und bearbeiten, muss die Inhaberschaft für den Shop beansprucht werden. Dabei überprüft Google, ob Sie Zugriff auf den Server haben. Für die Beanspruchung der Nutzerschaft gibt es mehrere Varianten:

  • Einbinden eines HTML-Tages: Direkt im Quellcode wird eine kurze Zeile von Google eingefügt.
  • Upload einer Datei: Erfüllt den gleichen Zweck, muss aber separat hochgeladen werden.
  • Google Analytics: Wenn das verwendete Google Konto gleichzeit die Rechte des Administrators bei Google Analytics besitzt, kann auch der eingebettete Analytics-Code verwendet werden.

Je nach Auswahl folgen Sie den Anweisungen. Erst wenn dieser Schritt erfolgreich abgeschlossen ist, können überhaupt Produktdaten hochgeladen werden. Optional kann ein Konto bei Adwords zusätzlich mit dem Merchant-Account verbunden werden, um auf Produkte gezielt hinzuweisen.

Einen Produktfeed anlegen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um zu einem Produktfeed zu gelangen. Am einfachsten ist sicherlich, direkt aus der Shop-Software einen solchen Feed zu beziehen.

  • Entweder ist die Funktion als einfacher Export implementiert. Dann entsteht am Ende meist eine CSV-Datei, die Sie mit Excel oder Google Tabellen bearbeiten können.
  • Oder es wird bereits ein regulärer Feed ausgegeben.
  • Oder Sie sie setzen eine Erweiterung für Ihr Shop System ein. So haben beispielsweise die Anwender von Magento gleich die Wahl zwischen mehreren Erweiterungen für das Befüllen von Google Shopping.

Im Merchant-Center wechseln Sie in den Bereich "Feeds" und klicken auf das "+Feed". Für die ersten Versuche ist es ratsam, erst einmal einen Testfeed zu erstellen. So lässt sich überprüfen, ob der Feed, den Sie exportiert haben, überhaupt funktioniert. Als Typ wählen Sie "Produkte" aus. Die zweite Option dient dazu, einen bereits vorhandenen Feed mit Daten zu aktualisieren.

Anschließend definieren Sie das Zielland und vergeben schließlich noch einen Namen.

Damit zeigt Ihnen Google 3 Optionen, wie der Feed an das System übermittelt werden kann:

  • Google Tabellen: Das ist eher eine Option für sehr kleine Shops mit wenigen Artikeln. Die Daten werden manuell in eine von Google zur Verfügung gestellte Tabelle eingetragen.
  • Geplante Abrufe: Sie hinterlegen die Daten des Feeds auf Ihrem Server und teilen Google lediglich die URL dorthin mit. Im nächsten Schritt müssen Sie das Abrufintervall definieren und eventuell Benutzernamen und Passwort eintragen, wenn sich der Feed in einem geschützten Bereich befindet.
  • Regelmäßige Uploads: In diesem Fall kümmern Sie sich selbst um die Aktualisierung müssen die Daten selbst an das System übertragen. Änderungen werden immer erst dann vorgenommen, wenn Sie eine neue Version hochladen.

In den Datenfeldern orientieren

Wie ist ein Produktfeed aufgebaut? Das wird transparent, wenn Sie die Option "Tabellen" ausprobieren. Damit leitet Sie Google nämlich zu einer Vorlagedatei, die in einem separaten Blatt auch allerhand Erläuterungen anbietet. Es gibt einige erforderliche Felder. Diese müssen ausgefüllt werden, damit Google den Feed überhaupt akzeptiert. Daneben gibt es Angaben, die unter Umständen nach Zielland oder Kategorie erforderlich sind. Und schließlich empfohlene Bereiche. Ein Feed ohne diese Angaben wird dennoch verarbeitet.

Zu den erforderlichen Feldern gehören:

  • ID: Die Artikelnummer, die auch im Shop vorhanden ist.
  • Titel: Sollte eindeutig sein. Es sind keine Werbeaussagen erlaubt. Am besten nutzen Sie den Produktnamen.
  • Beschreibung: Damit wird der Artikel in bis zu 10.000 Zeichen beschrieben. Hier dürfen Sie auch Keywords unterbringen.
  • Produkt-URL: Der Link zur Produktseite im Shop. Google ist hier sehr pingelig und die URL sollte also tatsächlich zum korrekten Produkt führen.
  • Zustand: Angaben zum Zustand des Produkts. Erlaubt sind "neu, erneuert, gebraucht".
  • Preis: Der aktuelle(!) und korrekte(!) Bruttopreis des Produkts inklusive Währungskürzel, also EUR.
  • Verfügbarkeit: Erlaubt sind "vorbestellt", "auf Lager" oder "nicht auf Lager"
  • Bildlink: Dürfte sich von selbst erklären.

Haben Sie einen Feed hochgeladen, sehen Sie unbedingt im Abschnitt "Diagnose" nach, ob Ihnen das System Mitteilungen dazu macht.

Tipps für die Aufbereitung der Datei

Damit der Feed sich im Vergleich zu den Mitbewerbern auch gut durchsetzt und präsentiert, sollten Sie auf Feinheiten achtgeben. Dies beginnt mit den zusätzlichen Feldern.

Sofern eine GTIN (Global Trade Item Number) für den Artikel existiert, geben Sie diese unbedingt an. Die gilt auch für eine Herstellerkennung (MPN). Außerdem sollten Sie, um die Datenqualität zu verbessern, auch die Produktkategorie von Google abgeben. Die vorhandenen Kategorien erhalten Sie hier.

Was machen Sie mit Artikeln, die gemäß Kategorisierung von Google eigentlich eine GTIN erfordern, aber Sie keine dafür besitzen, etwa weil es sich um einen maßgeschneiderten oder für Kunden individuell zusammengestellte Artikel handelt? In diesem Fall muss das Feld "Kennzeichnung existiert" auf falsch gesetzt werden, damit der Feed verarbeitet wird.

Generell gilt: Je mehr relevante Informationen der Feed enthält, desto besser wird er von Google bewertet.

Stellen Sie hochwertige Inhalte zur Verfügung, das gilt insbesondere für:

  • Titel: Bringen Sie dort Begriffe unter, nach denen gesucht wird. Da maximal 70 Zeichen angezeigt werden, heißt es, sich hier auf das Wesentliche zu beschränken. Neben der Marke sollte hier beispielsweise auch die Farbe oder eine Besonderheit auftauchen.
  • Beschreibung: Es sollten alle wichtigen Infos zum Produkt genannt werden und auch hier Suchbegriffe eingestreut werden, damit der Feed im Angebot nicht untergeht. "Turnschuhe Nike" genügt nicht, sondern hier muss schon das konkrete Modell benannt werden.
  • Bilder: Produktfotos müssen detailreich und möglichst hochauflösend sein.


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Katharina Hinkel
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