Zalando und einige andere machen es vor. Ihre Apps werden regelmäßig in die Empfehlungen der Stores aufgenommen und belegen in den Download-Charts vordere Plätze. Aber was macht eine Händler-App erfolgreich?
Wer sich bewusst einmal die Apps auf den hintersten Plätzen der Charts in den Stores ansieht, findet leicht heraus, woran der Misserfolg liegt.
Mehrwert für den Kunden bieten

Bei Mode und Accessoires liegen solche Mehrwerte mehr oder weniger auf der Hand. Anspruchsvoller wird es meist in anderen Branchen. Mit dem Farbfinder bietet Obi beispielsweise für seine Kunden eine Funktion, die zum Geschäftsmodell passt und gleichzeitig ein regelmäßiges Problem löst. Modehändler bieten Farb- und Stilberatungen an und präsentieren Outfits. Und wenn Kundenkarten angeboten werden, gehört die digitale Variante ebenfalls in die App.

Auf gutes Design setzen
Das Icon der App, der Name und die Bewertung durch die anderen Nutzer sind beim Stöbern in den Stores die einzigen Anhaltspunkte für Kunden, um darüber zu entscheiden, ob die App installiert wird. Deswegen lohnt es sich, in die Gestaltung Geld zu investieren. Wenn diese wenigen Informationen schon nicht überzeugen, reizen Sie das Potenzial nicht aus.
Das gilt auch sinngemäß für die Präsentation im Store. Investieren Sie Zeit in die Beschreibung und arbeiten Sie die Mehrwerte heraus. Achten Sie auf Screenshots, die die Funktionen optisch anschaulich darstellen.
Benutzbarkeit auf allen Plattformen sicherstellen
Die App sollte auf allen angebotenen Plattformen funktional identisch sein. Hier muss man den Dienstleister oder die eigene IT-Abteilung auch schon einmal bremsen. Denn im Rahmen agiler Projekttechniken wird stets versucht, möglichst frühzeitig neue Funktionen auszurollen. Das ist einerseits gut, weil der Kunde bemerkt, dass an der App weitergearbeitet wird. Andererseits kommen sich die Anwender der Plattform, auf der die neue Funktion gerade nicht zur Verfügung steht, immer etwas benachteiligt vor.Wichtig ist in beiden Fällen, dass mit der gewohnten Formensprache und den technischen Möglichkeiten der Plattform gearbeitet wird. Warum beispielsweise Angaben in einem freien Textfeld eingeben, wenn die Bibliotheken des Betriebssystems eigentlich spezielle Wahlschalter anbieten?
Die Usability ist einer der Schlüssel zum Erfolg. Denn bereits in den ersten Minuten, in denen der Nutzer seine Erfahrungen sammelt, muss er mit den Funktionen zurechtkommen und sich orientieren können. Andernfalls wird die Anwendung rasch wieder gelöscht werden.
Berücksichtigen Sie unbedingt bei der Entwicklung die breite Variation an Bildschirmgrößen. Die App sollte auch dann noch gut aussehen, wenn sie nicht auf einem Android-Smartphone, sondern auf einem Tablet eingesetzt wird.
Und schließlich: Die App muss auch dann noch funktionieren (wenn vielleicht auch eingeschränkt), wenn keine Verbindung zum Internet hergestellt werden kann.
Location Based Funktionen nicht vergessen!

Push-Kanäle nutzen
Bieten Sie dem Anwender an, sich über Neuigkeiten per Push zu informieren. Übertreiben Sie es bei dem Kanal aber nicht, sondern wenden Sie sich an den Kunden nur dann, wenn Sie tatsächlich eine Neuigkeit oder ein Top-Produkt anzubieten haben. Der wöchentliche Gutschein über 2 Euro ist zwar nett, aber spätestens nach der dritten Woche abgenutzt und nur noch nervend.Social-Sharing leicht machen
Vereinfachen Sie das Teilen von Inhalten über unterschiedlichste Plattformen. Ob Whatsapp, Facebook, Instagram oder Snapchat - der User sollte die Möglichkeit haben, Informationen zu Produkten oder ganze Outfits einfach an seine Freunde und Bekannte weitergeben zu können. Das sollte dann auch funktionieren, ohne dass der Empfänger der Nachricht gleich die App installieren muss.Die App in Ihre Strategie einbinden
Beim Befolgen der Devise “Mobile First” vergessen viele Händler, dass nach dem Erstens auch ein zweitens folgen sollte. So wirken viele Apps wie losgelöst von den anderen Services des Unternehmens. Das gilt auch für die Kommunikation! Der Start der App sollte in die Kommunikationsstrategie des Unternehmens eingebunden sein, um die maximale Reichweite zu erhalten. Nutzen Sie QR-Codes oder andere Elemente, die ein Zusammenspiel zwischen App und anderen Kommunikationsmitteln möglich machen.
Den universellen Schlüssel zum Erfolg einer Shopping-App hat derzeit noch niemand entdeckt. Aber wenn Sie bei der Entwicklung die genannten Aspekte berücksichtigen, steigen die Chancen auf Erfolg.