An diesem Montag soll der Gläubigerausschuss seine Wahl unter den vier Kaufinteressenten für Karstadt treffen. Die Spannung steigt - es wird viel spekuliert und geworben.

"Bild am Sonntag" schrieb ohne nähere Quellenangabe, nur noch der Investor Berggruen und der Karstadt-Vermieter Highstreet seien als Bieter übrig geblieben. Der Sprecher von Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg konnte das nicht bestätigen.

Dem Vernehmen nach sollte es bis zur letzten Minute Gespräche zwischen Interessenten und Arbeitnehmervertretern geben. Beobachter rechnen laut dpa damit, dass noch im letzten Moment Änderungen an den Angeboten vorgenommen werden könnten.

Der Italienische Unternehmer Maurizio Borletti warb am Sonntag via "Bild.de" für das Highstreet-Angebot, an dem er beteiligt ist. Seine Familie denke langfristig, trat er Befürchtungen entgegen, die Warenhäuser könnten mit harter Hand saniert und wieder verkauft werden: "Von Karstadt sind wir überzeugt und investieren deshalb in die Zukunft."

Verdi: Das Bieter-Rennen ist noch offen

Die Vize-Chefin der Gewerkschaft Verdi, Margret Mönig-Raane, zeigte sich überzeugt, dass die Entscheidung noch offen ist: „Wir rechnen fest damit, dass die Interessenten ihre Angebote bis zur letzten Minute am Montagmorgen noch überarbeiten."

Kurzfristige Vorstöße haben in dem Verfahren mittlerweile Tradition. Nur wenige Stunden vor Beginn der letzten Sitzung des Gläubigerausschusses hatte Highstreet am 28. Mai sein Angebot eingereicht.

Während der laufenden Sitzung brachte sich noch ein Konsortium unter Führung des russischen Unternehmers Artur Pachomow als möglicher Investor ins Spiel. Doch als ernsthafte Interessenten gelten bislang neben Highstreet nur die beiden Bieter Berggruen und Triton. Daneben hat die Metro AG wiederholt Interesse an bis zu 60 der 90 Karstadt-Warenhäuser bekundet.

Eine Chronik der Karstadt-Krise finden Sie hier.