Der Spielwarenhandel erlebt gute Zeiten, denn in Deutschland gibt es einen Babyboom. Und die Kinder brauchen Spielzeug. Die Branche entwickelt sich immer mehr zu einem Onlinegeschäft. Davon profitiert vor allem ein Hersteller.

Gute Stimmung in deutschen Schlafzimmern ist immer schön. Für die, die darin schlafen - und für Willy Fischel. Denn der Geschäftsführer des Handelsverbands Spielwaren freut sich über jeden Babyboom, denn davon profitiert seine Branche wie kaum eine andere. "Dank der guten wirtschaftlichen Situation und dem andauernden Trend zur Familiengründung werden auch in 2016 die Ausgaben der Deutschen für Spielzeug steigen", sagt er.

Die Kuh, die sich dreht: Karussell für kleine Kinder
© Spielwarenmesse eG / Sebastian Widmann
Die Kuh, die sich dreht: Karussell für kleine Kinder
Fakt ist, dass Deutschland einen kleinen Babyboom erlebt, im vergangenen Jahr kamen etwa 738.000 Kinder auf die Welt, das sind immerhin rund 23.000 mehr als 2014. All diese kleinen Racker brauchen Spielzeug, und der beste Termin, sie damit zu versorgen ist: Weihnachten. Und darauf freut sich der Spielwarenhandel in diesem Jahr besonders. Man erwartet ein Rekordgeschäft, weswegen der Branchenumsatz 2016 um 3 Prozent auf rund 3,0088 Milliarden Euro ansteigen werde, wie die Marktforscher der npdgroup errechnet haben. Das wäre ein abermaliger Rekord nach der bisherigen Höchstmarke im Jahr 2015.

Online und stationär liegen gleichauf

Beim Blick auf die Absatzkanäle wird deutlich: stationär und online liegen fast gleichauf. 35 Prozent der Deutschen kaufen ihre Plüschtiere und Bauklötzchen in den Fachgeschäften. 34 Prozent ordern im Internet. Der Rest unterteilt sich in Verbrauchermärkte, Warenhäuser oder Lebensmitteldiscounter.

Weniger gut für Händler: Vom Internet profitieren auch Hersteller - und hier besonders Lego. 2015 erzielten die Dänen einen Umsatz von 4,8 Milliarden Euro, das ist ein sagenhaftes Plus von 25 Prozent. Im ersten Halbjahr 2016 betrug das Wachstum abermals 10 Prozent - und Weihnachten kommt ja erst noch.

Laut Statista beträgt der Netto-Umsatz (ohne Mehrwertsteuer und Retouren) des Onlinegeschäfts von Lego rund 237 Millionen Euro. Doch der E-Commerce hat erheblich zum Wachstum der Dänen beigetragen, so viel steht fest. Die digitale Welt wird ergänzt durch jede Menge Apps, etwa für "Star Wars"-Produkte oder einen 3D-Katalog.

Als Hersteller ein starker Händler

Der mit Abstand größte Onlinemarkt für Lego sind die Vereinigten Staaten (46 Prozent Anteil), gefolgt von Großbritannien (9 Prozent) und Deutschland (8 Prozent). Und als Hersteller gehören die Dänen längst zu den größten Spielwaren-Onlinehändlern der Welt. Die Nummer eins ist hier Amazon mit rund 3,6 Milliarden Euro, gefolgt von Walmart (1,2 Milliarden Euro) und Toys 'R' Us mit 837 Millionen Euro. Lego liegt auf Rang sieben.

Marktteilnehmer, die sich dem Onlinetrend verschließen, dürften in Schwierigkeiten kommen. Denn auch hierzulande führt Amazon alle anderen Händler im Segment "Spielwaren und Baby" deutlich vor. Infografik: Die größten Spielwarenhändler im Netz | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista 

Denn die Wachtstumsvorhersagen für das digitale Geschäft im Spielwarenhandel sind vorzüglich. 
Aktuell beträgt der online erzielte Umsatz mit Spielwaren in Europa rund 11,5 Milliarden Euro. In fünf Jahren sollen es 16,8 Milliarden Euro sein, prognostiziert Statista. 

Na dann: Frohes Fest.


Star Wars-Figuren von Lego, Foto: Alfred Heiler / pixelio.de
Spielwarenhandel rechnet mit Rekordjahr

Mit "Star Wars" und Lego ins Weihnachtsgeschäft


Unter der Marke myToys betreibt das Unternehmen neben dem Online-Shop 14 Filialen. Im Jahr 2010 wurde der Damenmode Online-Shop Ambellis gestartet. Seit 2013 gehören der Online-Schuhshop Mirapodo sowie die Shopping-Community Limango zur Gruppe
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