Die Insolvenz von getgoods.de interessiert nun auch den Staatsanwalt. Nach einer Anzeige gab es bei dem Onlinehändler eine Hausdurchsuchung.
Das US-Unternehmen Brightstar habe Anzeige gestellt, weil die Brandenburger Firma 192.000 Handys verkauft haben soll, die eigentlich den Amerikanern gehörten. Bei der Durchsuchung seien Laptops und Festplatten beschlagnahmt worden. Die Auswertung der Beweismittel könnte zwei Monate dauern, sagte der Sprecher. Brightstar habe glaubwürdige Lieferscheine und Belege über Bestellungen vorgelegt.
230 Mitarbeiter betroffen
Mitarbeiter von getgoods.de waren am Dienstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In einem Bericht der "Märkischen Oderzeitung" (Dienstag) wies der Chef der Firma Markus Rockstädt-Mies die Vorwürfe aber zurück. Er gab seinerseits Brightstar die Schuld an der finanziellen Schieflage des Unternehmens. Ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Rüdiger Wienberg wollte sich zu den Ermittlungen nicht äußern. Die Staatsanwaltschaft werde unterstützt, sagte er.Zuletzt war bekannt geworden, dass auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gegen getgoods.de ermittelt. Dies meldete die "Wirtschaftswoche" unter Verweis auf eine Sprecherin der Behörde.
Die getgoods.de AG und ihre Vertriebstochter hatten zuvor wegen Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Betroffen von der sind rund 230 Mitarbeiter. Der vorläufige Insolvenzverwalter Wienberg will die Firma nach Möglichkeit fortführen und sanieren.