Nach dem Streik-Votum beim Amazon-Versandzentrum Leipzig steht noch kein konkreter Termin für Arbeitsniederlegungen fest. Verdi will Nichtmitglieder zur Teilnahme motivieren.
An der Urabstimmung hatten sich 92 Prozent der 520 Gewerkschaftsmitglieder am Standort Leipzig beteiligt.
"Wir gehen jetzt auf die nichtorganisierten und befristet angestellten Mitarbeiter zu. Denn wir wollen, dass sich möglichst viele beteiligen", sagte Verdi-Bereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago am heutigen Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.
Über einen Termin und die mögliche Dauer der geplanten Streiks sagte der Gewerkschafter noch nichts. Auch in Bad Hersfeld (Hessen), wo Amazon zwei Versandzentren betreibt, herrscht Kampfstimmung. Am Dienstag gab es erstmals Warnstreiks. Eine Urabstimmung ist geplant.
Verdi will Amazon zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bewegen. Die Gewerkschaft will einen Abschluss zu den besseren Konditionen des Versand- und Einzelhandels erreichen. Amazon hingegen orientiert sich an der Logistikbranche. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben in Leipzig aktuell 2.100 Mitarbeiter, davon sind 1.500 fest angestellt. Bei Amazon in Deutschland ist bisher noch nie gestreikt worden.