Der Rückzug der Bundesbank aus der Bargeldbearbeitung wird kontrovers diskutiert. In einem Pro & Contra kommen Befürworter und Gegner der Privatisierung zu Wort.
Die Handelsbranche ist daher in besonderem Maße von den Plänen der Bundesbank betroffen, weite Teile des Bargeldkreislaufs zu privatisieren. Bislang erfolgt rund 70 Prozent der Bargeldbearbeitung - zählen, prüfen, sortieren, konfektionieren - in den Filialen der Bundesbank. Bis 2015 soll diese Quote auf 50 Prozent absinken. Banken und private Dienstleister sollen die Lücke schließen.
Die Bundesbank zieht sich dazu Stück-für-Stück auf die Rolle eines Großhändlers zurück: Seit Jahresbeginn gibt es Münzen nur noch in riesigen Normcontainer und zum 30. April 2011 werden die Treuhandkonten der Geld- und Wertlogistiker geschlossen, über die sich viele Händler derzeit mit Bargeld versorgen.
Ein Markt für das private Cash-Recycling soll auf diese Weise entstehen. „Eine wirtschaftlichere Bargeldversorgung", sieht Carl-Ludwig Thiele, Vorstandsmitglied der Bundesbank darin. „Verwerfungen auf einem sensiblen Markt", fürchtet hingegen der HDE-Präsident Josef Sanktjohanser.
Lesen Sie hier den Pro-Beitrag von Carl-Ludwig Thiele, Vorstandsmitglied der Bundesbank und dort für den Bereich Zahlungsverkehr zuständig.
Lesen Sie hier den Contra-Beitrag von Josef Sanktjohnaser, Präsident im Handeslverband Deutschland (HDE) und Vorstandsmitglied der Rewe Gruppe.
Hanno Bender
Dieser Aritkel ist in der Januar-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins Der Handel erschienen. Zum kostenlosen Probeexemplar geht es hier.