Abschied ist ein bisschen wie Sterben, weiß man Dank Katja Ebstein. Wir müssen aber leider Abschied nehmen von Technick, denn er darf uns nicht mehr bei Saturn erklären, wie E-Books und Waschmaschinen funktionieren. Tut das weh? Ja!
Antoine Monot hat das Casting gewonnen. Er war dann seit 2013 Tech-Nick, der Kunstfigur in der Saturn-Werbung, in der er als knuddeliger Verkäufer die Kundschaft an die Hand nimmt, durch die Erlebniswelt eines Elektronikhändlers führt und manchmal erstaunt ist, wie das alles funktionieren kann, wenn man darauf herumdrückt.
Geiler Buffer, sterile Kickuth
Das war nett gemacht. Netter ist eh geiler als der Geiz, den Saturn einst zur deutschen Tugend erklärt hatte und vor ein paar Wochen noch einmal hochleben ließ. Tech-Nick war lustiger als der extrem geil daherkommende Box-Promoter Michael Buffer; auch das Model Sarah Kickuth war nie unser Liebling, zuviel kalkulierte Erotik, zu viel Kälte, zu viel sterile Schönheit.Jetzt hat sich Saturn von Jung von Matt maximale Herzschmerzästhetik verpassen lassen, und die Werbetitanen aus Hamburg ziehen mit ihrem Auftaktfilm der neuen Kampagne alle Trändrüsenregister: Virtual Reality-Brille für einen Demenzkranken, dem damit die Bilder seines früheres Lebens vor den Augen ablaufen. Uff. Schluck.
Saturn Werbung "Anna"
Totschläger oder Frauenschänder? Niemals!
Wir sagen Tech-Nick danke für vier schöne Jahre der unaufgeregten Menschel-Werbung ohne Kitschfeuerwerk oder Robotersex. Bissel naiv, bissel tolpatschig, herrlich ungeil. Tech-Nick war immer der nette Kerl, der nur Gutes im Schilde führt und einem nix aufschwatzen wollte. Er war ja immer da, in allen Filialen, wo Verkäufer leider nicht immer da waren. Tech-Nick gab dem Kunden das gute Gefühl, dass dann doch alles gut wird, auch nach 15 Minuten einsamen Wartens in den Regalschluchten.Er hat Saturn entgeilt. Danke, Tech-Nick.