Wenn Kunden im Voraus zahlen, hat der Onlinehändler das Geld sicher. Doch weil viele die indirekten Kosten unterschätzen, ist Vorkasse eine teuere Zahlungsart für den Verkäufer, zeigt eine Studie.
ibi research hat mit einer Onlinebefragung von mehr als 1.000 Privatpersonen und Onlinehändlern untersucht, warum sich die Vorkasse dennoch hartnäckig im Bezahlportfolio zahlreicher Webshops hält. Demnach bieten Händler vor allem deshalb die Bezahlung per Vorkasse an, da sie das Zahlungsausfallrisiko ausschließen wollen und Vorkasse von allen Kunden genutzt werden kann.
Schutz teuer erkauft
Was dabei nach Meinung der Forscher allerdings übersehen wird: Der Schutz vor Zahlungsausfall wird teuer erkauft. Denn die Ware wird vom Händler in der Regel erst dann verschickt, wenn der Zahlungseingang vorliegt. Bis dahin muss die Ware reserviert und gelagert werden, was Kosten verursacht. Auch der Abgleich der Zahlungseingänge mit den offenen Posten und die Zuordnung von Zahlung und Bestellvorgang verursachen zusätzliche Kosten.Noch ärgerlicher sei es für den Händler, wenn die Zahlung ganz ausbleibt und die reservierte Ware wieder in den Onlineshop eingestellt werden muss, mit dem Risiko darauf sitzen zu bleiben. "Die Annahme, Vorkasse sei das kostengünstigste Bezahlverfahren, ist ein Trugschluss", sagt Holger Seidenschwarz, einer der Autoren der ibi research Studie. "Dabei werden nämlich die mit der Vorkasse verbundenen indirekten Kosten übersehen".