Volkswagen bietet seinen Transporter Crafter nun mit einem leistungsstarken Allradsystem vom Spezialisten Achleitner an - ein Gefährt für "Spezialisten".

Kippt er, oder kippt er nicht? Er kippt nicht! Auf einem abgesperrten, höchst anspruchsvollen Geländeparcours in den unbewohnten andalusischen Bergen präsentierte die Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen in diesen Tagen einen Transporter mit ungewöhnlichen Talenten.

Der Crafter 4motion wühlt sich durch Erdlöcher, nimmt schräge Rampen bis an die physikalische Grenze, erklimmt staubige Steigungen und bringt auch bergab die Fracht wieder sicher ans Ziel.

Ein Auto für Händler mit Kundschaft in besonders ausgefallener Wohnlage oder aber für die Belieferung  von schwer zugänglichen Baustellen - etwas "für Spezialisten", wie Volkswagensprecher Jens Bobsien einräumt.

Volkswagen besetzt die Nische in der Nische

Weil Kooperationspartner Mercedes-Benz mit dem baugleichen Sprinter schon einen zuschaltbaren Allradantrieb mit einer Getriebeuntersetzung anbietet, und damit bereits die meisten Anforderungen abseits des Asphalts abdeckt, verlegt sich Volkswagen auf die Nische in der Nische und erledigt nun die ganz haarigen Transportaufgaben.

Dazu wird der Crafter mit dem stärksten Dieselmotor (120 kW/163 PS), wahlweise in allen Karosserievarianten und bis zu fünf Tonnen Gesamtgewicht beim österreichischen Spezialisten Achleitner umfangreich und aufwendig zu einem wahren Geländewagen mit zusätzlicher Bodenfreiheit und einem 4x4-System, das mit Hilfe von Differenzialsperren bis zu 100 Prozent des Antriebsmomentes auf ein Rad verteilen kann, umgerüstet.

Umbau kostet 19.950 Euro netto

Der Aufwand hat allerdings seinen Preis: 19.950 Euro netto werden allein für den zusätzlichen Einbau des Allradantriebsstrangs fällig. Die "normale" Preisliste für den Crafter Kastenwagen beginnt bei 27.410 Euro (ohne Mehrwertsteuer). Zum Vergleich: Mercedes-Benz verlangt für seinen Allradantrieb maximal 8.748 Euro.

Auch mit dem Pick-up Amarok bedient Volkswagen, als europäische Nummer 1 bei den leichten Nutzfahrzeugen sonst eher für Massenware zuständig, eine ganz spezielle Zielgruppe. Die wächst allerdings beständig, sodass Ende Juni in Hannover neben dem Produktionsstandort in Argentinien eine zweite Fertigungsstätte eröffnet wird, um die Nachfrage in Europa zu bedienen.

Amarok als "Single Cab" und mit Automatikgetriebe

Ab sofort wird der Amarok auch als zweitüriger und zweisitziger "Single Cab" mit einer zwei Europaletten fassenden Ladepritsche angeboten. Zudem steht als Option nun auch ein achtstufiges Automatikgetriebe zur Wahl. Damit erhöht sich die Anhängelast auf 3,2 Tonnen.

Bernd Nusser