Weil der Umsatz einbricht, soll die Baumarktkette OBI über deutliche Einschnitte bei den Personalkosten nachdenken. Die Gewerkschaft befürchtet betriebsbedingte Kündigungen.
Die Gewerkschafter befürchten, dass darüber hinaus auch betriebsbedingte Kündigungen geplant sind. "Einen derartigen Kahlschlag hat es in der Baumarktbranche seit 2001 nicht mehr gegeben", so ein ver.di-Sprecher. Einmal mehr sollten sinkende Umsätze durch niedrigere Personalkosten aufgefangen werden.
Konzepte statt Kündigungen gefordert
Dieser Weg führt nach Meinung der Arbeitnehmervertreter aber in die Sackgasse: "Um das Unternehmen wieder wettbewerbsfähig zu machen, müssen vielmehr Konzepte entwickelt werden, die nachhaltig die Qualität der Angebote sowie den Service und die Beratung verbessern." Der Arbeitgeber sei jetzt in der Pflicht, "Visionen für die Zukunft seiner Märkte zu entwickeln statt den Rotstift anzusetzen und weitere Umsatzverluste zu provozieren", fordert der Sprecher.Dass der Baumarktbetreiber sparen muss, ist kein Geheimnis: Wie die Lebensmittelzeitung kürzlich meldete, müssen viele Franchisenehmer bei Umsatz und Ertrag Einbußen hinnehmen und sind verständlicherweise mit der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung äußerst unzufrieden: "9 Prozent minus hat es in Deutschland bei Obi noch nicht gegeben", wird ein Baumarkt-Manager in Hinblick auf die Zahlen des Geschäftsjahres 2007/2008 zitiert.
Obi hat im Geschäftsjahr 2007/08, das am 30. April endete, einen Gesamtumsatz von 5,8 Milliarden Euro erzielt, davon 3,3 Milliarden Euro in Deutschland. Knapp die Hälfte des nationalen Umsatzes stammt von den Franchise-Nehmern.