Im Weihnachtsgeschäft dürften im Einzelhandel auch in diesem Jahr die Kassen kräftig klingeln. Geschenke gehören für die meisten Deutschen ebenso zum Fest wie der Christbaum.
Der Handel darf nach GfK-Berechnungen mit rund 15 Milliarden Euro Umsatz im Geschäft mit Weihnachtsgeschenken rechnen - das wären 1,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahlen basieren auf einer Umfrage unter 4376 Verbrauchern im Alter von 14 bis 75 Jahren.
Beschäftigungsrekord, Arbeitslosenzahlen auf Drei-Jahres-Tief, Flucht in den Konsum angesichts weltweiter Krisen - angesichts dieser Gemengelage hätten die Zahlen durchaus positiver ausfallen können. Adlwarth erklärte, bei Erhebung der Daten Ende Oktober/Anfang November 2014 sei die allgemeine Nachrichtenlage düsterer gewesen.

Zum Fest wollen der GfK-Weihnachtsumfrage zufolge neun von zehn Deutschen (91 Prozent) etwas verschenken, am häufigsten greifen sie zu Büchern, Spielwaren und Parfüm. Inzwischen bestellt jeder zweite (51 Prozent) mindestens ein Geschenk per Internet. "Der Onlinehandel wird noch stärker vom Weihnachtsgeschäft profitieren als der stationäre Handel", sagte Adlwarth.
Douglas optimistisch
Die Postbank erwartet im Onlinehandel für November und Dezember Umsätze in Höhe von rund zehn Milliarden Euro. Das entspreche gut einem Viertel des gesamten Jahresumsatzes im Online-Geschäft. Auch die Parfümerie- und Buchhandelskette Douglas, die insgesamt optimistisch ins Weihnachtsgeschäft geht, betont die wachsende Bedeutung von E-Commerce: Firmenchef Henning Kreke sagte, im Geschäftsjahr 2013/2014 (30.9.) seien die Erlöse in diesem Bereich stark gestiegen und machten inzwischen rund ein Zehntel des gesamten Geschäfts der Gruppe aus."Die Stimmung der Verbraucher lässt auf ein gutes Weihnachtsgeschäft hoffen", kommentierte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. "Das dürfte gerade auch viele Mittelständler zum Jahresende ein wenig aufatmen lassen." Allerdings brauche es für 2015 "noch einiges Mehr an begründeter Zuversicht, um die Durststrecke bei den Investitionen zu beenden", erklärte Zeuner.
KfW-Konsumexperte Rolf Bürkl zeige sich zuversichtlich für 2015: "Im Inland stehen die Zeichen auf Grün für eine gute Konsumkonjunktur. Die Risiken liegen im Ausland."