Gute Nachrichten für den Einzelhandel: Obwohl die Signale aus der Wirtschaft im Moment nicht sehr ermutigend sind, hat sich die Verbraucherstimmung im Oktober wieder leicht gebessert.

Der stabile Arbeitsmarkt sowie steigende Löhne nähren die Zuversicht der deutschen Verbraucher - und das obwohl die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten wie auch die Bundesregierung in ihrer aktuellen Prognose die Wachstumsaussichten deutlich nach unten revidiert haben. Das geht aus der aktuellen GfK-Konsumklimastudie hervor.

Bundesregierung und Wirtschaftsforscher gehen für 2013 nur noch von einem Wirtschaftswachstum von etwa einem Prozent aus. Auch der ifo-Geschäftsklimaindex, der die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen misst, fiel im Oktober bereits zum sechsten Mal in Folge.

Hoffnungen auf höhere Einkommen steigen

Dennoch haben die Rezessionsängste der Bundesbürger, die laut GfK im Sommer deutlich erkennbar waren, im Herbst dieses Jahres nicht weiter zugenommen. Im Gegenteil: Zum zweiten Mal in Folge legte im Oktober der Konjunkturindikator leicht um 1,4 Prozent zu und stabilisiert sich auf niedrigem Niveau.

Nach drei Monaten mit Verlusten stiegen im Oktober hingegen die Einkommensaussichten deutlich. Mit einem Plus von 6 Punkten wird der Rückgang des Vormonats zu einem wesentlichen Teil kompensiert. Aktuell weist der GfK-Indikator 29,9 Punkte auf. Zwar ergibt sich im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres ein Minus von 6,6 Punkten, dennoch kann das Niveau der Einkommensstimmung laut GfK immer noch als gut bezeichnet werden.

Anschaffungsneigung weiter auf hohem Niveau

Die Erwartung der Verbraucher auf gute Einkommen stützt sich laut GfK auf die positiven Entwicklung der Löhne sowie die Stabilität auf dem Arbeitsmarkt. Zudem sei die Inflationsrate im September geringfügig gefallen.

Nachdem im Vormonat keine Veränderung bei der Anschaffungsneigung zu erkennen war, steigt der Indikator im Oktober geringfügig um 0,8 Punkte an. Aktuell verzeichnet er einen Wert von 33,9 Zählern. Die stabile Konsumneigung zeigt sich für die GfK auch daran, dass sich der entsprechende Indikator nun seit zwei Jahren in einem Bereich zwischen 30 und 40 Punkten bewegt.

Verbraucher investieren lieber statt zu sparen

Die Verbraucher geben mehr Geld aus für werthaltige Anschaffungen anstatt zu sparen, hat die GfK ermittelt. Die Gründe dafür: Die Konsumenten seien durch die Entwicklung der Banken verunsichert, zudem lägen die Zinsen auf einem historisch niedrigen Niveau.

Für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland werde der private Konsum immer wichtiger, betonen die Nürnberger Konsumforscher. Da aufgrund der weltweiten Konjunkturabschwächung die deutschen Ausfuhren rückläufig ausfallen werden, sei ein reger Binnenkonsum eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Deutschland nicht in eine Rezession rutscht.

Privater Konsum wächst um 2012 um ein Prozent

Die GfK bestätigte ihre Anfang des Jahres herausgegebene Prognose, wonach die realen privaten Konsumausgaben in diesem Jahr um ein Prozent steigen werden.

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden.