Eine Tarifverhandlung führen mit einem Unternehmen, das sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet, ist schwer. Den Beleg liefern Karstadt und die Gewerkschaft Verdi. Offenbar ist die Geduld der Mitarbeiter am Ende.
Die Tarifkommission und die Beschäftigten würden nun über Möglichkeiten zur Durchsetzung ihrer Interessen beraten, kündigte Verdi an. Es seien viele Aktionsformen denkbar, etwa Unterschriftensammlungen oder verlängerte Mittagspausen, kündigte eine Sprecherin an. "Der Unmut ist groß", sagte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Knackpunkt ist Standort- und Beschäftigungssicherung
Die Arbeitgeber weigerten sich, eine Standort- und Beschäftigungssicherung zu vereinbaren, mit der alle Häuser eine ausreichende Bewährungszeit bekämen, um sich am Markt neu aufzustellen, so Peukes.Zudem solle den Beschäftigten in den Bereichen Warenhaus und Sport für weitere drei Jahre die Rückkehr in die Tarifbindung verwehrt bleiben. Dies bedeute einen Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie auf Lohnerhöhungen, der sich allein für die Warenhaus-Beschäftigten auf rund 240 Millionen Euro summiere.
Die Beschäftigten verlangten dagegen Planungssicherheit und Investitionen in die Häuser, betonte Peukes. Die Gespräche sollen nach Angaben von Verdi "zeitnah" fortgesetzt werden. Ein Termin stehe noch nicht fest.