Ganz gleich ob Mode, CDs oder Lebensmittel: Es gibt kaum noch etwas, was nicht per Onlinehandel vertrieben wird. Die Händler setzen auf mobiles Einkaufen und eine neue Konsumentengeneration.
"Immer neue Technologieschübe machen das Shoppen im Netz attraktiver, schneller und überall verfügbar", sagte der neue Verbandspräsident Thomas Lipke am Dienstag in Hamburg.
Plus von rund 3 Prozent erwartet
Neben den klassischen Versandprodukten wie Mode, Medien und Unterhaltungselektronik hätten auch neue Angebote wie etwa Lebensmittel, die nun etwa vom Onlinehändler Amazon vertrieben werden, gute Chancen, ihren Markt zu finden. "Die Generation der 'Digital natives', die mit dem Internet groß geworden ist, wird jetzt geschäftsfähig", stellte Lipke fest.Als "Digital natives" werden Menschen bezeichnet, die mit moderner Kommunikationstechnolgie wie Computer, Internet oder Mobiltelefone aufgewachsen sind.
Im laufenden Jahr erwartet die Branche einen Umsatz mit Waren von 29,9 Milliarden Euro, das wäre ein Plus von 2,7 Prozent. Dazu kommen noch einmal 6,5 Milliarden Euro Umsatz für digital gehandelte Dienstleistungen, etwa Downloads, Tickets für Konzerte, Kino oder Verkehrsmittel und Reisen.
Versandhandel? Internet!
Knapp 60 Prozent des Umsatzes der Versandhändler kommen über das Internet; dieser Anteil wird in den nächsten Jahren auf 75 bis 80 Prozent steigen, sagt der bvh voraus.Der Optimismus des Branchenverbandes wird gestützt durch eine aktuelle Umfrage der Software- und Beratungsfirma Avail Intelligence. Danach kaufen erst 17 Prozent der Befragten mit ihrem Smartphone ein, 83 Prozent dagegen noch nicht - das Potenzial ist also groß.
Für die gesamte Handelsbranche bedeutet der Erfolg der Online- und Versandhändler, dass mehr oder weniger das komplette Wachstum auf dieses Segment entfällt. Der stationäre Einzelhandel stagniert.
Der Anteil des Versandhandels am gesamten Einzelhandel steigt Jahr für Jahr um rund 0,2 Prozentpunkte und erreicht in diesem Jahr voraussichtlich 7,6 Prozent.
Doch auch viele traditionelle Einzelhändler bieten ihre Waren längst über das Netz an. "Wer das macht, für den ist der Webshop spätestens nach zwei oder drei Jahren die größte Filiale", sagte Lipke, der im Hauptberuf den Outdoor-Ausrüster Globetrotter führt.