Tinder ist mehr als eine Dating-App. Tinder ist das Vorbild schlechthin, was die Usability von Apps angeht. Auch im E-Commerce kann sollte man sich davon eine Scheibe abschneiden.

Tinder-Prinzip im E-Commerce
Bei dieser Form der Nutzererfahrung geht es um eine Art Entdeckungsreise ohne gezieltes Suchen. Wer sich also inspirieren lassen möchte – sei es für ein Kleidungsstück, für Musik oder kreative Geschenke –, der könnte an dem Tinder-Prinzip Spaß bekommen. Ganz nach dem Motto: Wisch und weg. Und dieses Prinzip lässt sich gewiss auch auf E-Commerce-Apps übertragen! Gefällt mir das angezeigte Produkt, wische ich es in meinen Einkaufskorb oder Merkzettel, gefällt es mir nicht, wische ich es weg. Das geht fix und hat noch einen anderen Vorteil: Je mehr ich mich durch den Shop wische, desto besser werden die Vorschläge – einem cleveren und lernfähigen Algorithmus sei Dank.
Das „Tinder für...“

Eine andere App, die nach diesem Prinzip funktioniert, ist Swipy. In der App des hessischen Startups werden Mode-Produkte angezeigt, die mit einem Rechtswisch in die Wisch- beziehungsweise Wunschliste gepackt werden. Andernfalls geht es mit neuen Produktvorschlägen weiter. Swipy, das als „Tinder für Mode“ beworben wird, verkauft selbst nichts, sondern verdient Geld durch Affiliate-Absprachen mit den Shops. Zwar steckt das Startup noch am Anfang, aber erst vergangene Woche konnten die Butzbacher ihre Finanzierungsrunde abschließen. Eine niedrige sechsstellige Summe haben sie dabei kassiert.

Nonplusultra: Usability & Gamification
Man sieht also: Tinder funktioniert auch im E-Commerce. Und die gezeigten Beispiele waren bestimmt der erst Anfang. Auf jeden Fall zeigt Tinder, dass Usability und die spielerische Nutzerführung (Gamification) wichtiger werden. Ob die ideale Lösung letztendlich die links-rechts-Wischtechnik sein wird oder nicht... lassen wir uns überraschen.