Bislang fallen die Bezüge der Zalando-Geschäftsführer mit jeweils weniger als 200.000 Euro pro Jahr verhältnismäßig gering aus. Das könnte sich zum Jahresende ändern. Dann hat die Führungsriege um die Gründer Robert Gentz und David Schneider die Möglichkeit, ihre Optionsrechte in Anteile umzuwandeln – und diese gegebenenfalls auch zu verkaufen. Wie erst jetzt durch eine Veröffentlichung im Bundesanzeiger bekannt wurde, wurden dem Management Ende 2011 Optionsrechte zum damaligen Wert von 6,94 Millionen Euro gewährt. Laut Zalando hat sich der Wert inzwischen um etwa ein Drittel erhöht.

Die Optionen würden seit 2012 über einen Zeitraum von drei Jahren und anteilig zur Betriebszugehörigkeit ausgegeben. Im ersten Jahr sei bereits ein Betrag von 4,4 Millionen Euro inklusive Gehälter gebucht worden.
Wie sich die besagten 4,44 Millionen Euro auf die vier Geschäftsführer verteilten, ist nicht bekannt. Sollten die Manager die Bezüge brüderlich unter sich aufgeteilt haben, erhielten Robert Gentz, Rubin Ritter und David Schneider – rein theoretisch – je 1,26 Millionen Euro. Der Ende Juli 2012 ausgeschiedene Geschäftsführer Frank Biedka hat nach dieser Berechnung rund 647.000 Euro bekommen. Gentz und Schneider halten zusammen mit inzwischen ausgeschiedenen Zalando-Gründern derzeit etwa 6% der Zalando-Anteile.

Schließlich sind derart hohe Einkommen bei Unternehmen mit einem Milliardenumsatz Gang und Gäbe. „Die Summen sind nicht zu hoch gegriffen und bei der Unternehmensgröße durchaus üblich“, sagt Peter Rath, der vor einem Jahr für die Beratungsfirma BBE Media die Gehaltsstudie „GmbH-Geschäftsführer-Vergütungen 2013“ erstellt hat, gegenüber der TextilWirtschaft.
Bert Rösch berichtet für die Fachzeitschrift TextilWirtschaft über E-Commerce, Logistik und IT in der Modebranche. Sie erscheint, ebenso wie etailment, in der dfv Mediengruppe.