Die neuen E-Commerce-Zahlen zeigen: Frauen bleiben die größten Umsatzträger für den Online- und Versandhandel - denn sie geben deutlich mehr Geld im Web aus als Männer.

Der Online- und Versandhandel "ist keine Männer- oder Frauen-Domäne", betonte Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels (bvh), auf einer Pressekonferenz in Hamburg. Dieser Verkaufskanal sei "in der Breite der Bevölkerung angekommen" und werde gleichermaßen von Frauen und Männern genutzt.

Frauen sind allerdings mit einem Umsatzanteil von über 55 Prozent das starke Geschlecht im E-Commerce: Sie stehen laut bvh für einen Jahresumsatz von 21,7 Milliarden Euro, während männliche Kunden es auf 17,6 Milliarden Euro bringen. Die Damen haben zudem eindeutig größere Warenkörbe als die Herren. Das zeigt die bvh-Studie "Interaktiver Handel in Deutschland 2012", die heute vorgestellt wurde.

Frauen lieben Multichannel

"Vor allem Versender mit Multichannel-Strategie stehen beim weiblichen Klientel hoch im Kurs", weiß Wenk-Fischer zu berichten. Kundinnen sorgen bei diesen Versendern für 14,76 Milliarden Euro Umsätze, der männliche Anteil schafft es hier lediglich auf 7,15 Milliarden Euro.

In der Kategorie "Katalog + Internet" liegen die "weiblichen" Umsätze mit 11,2 Milliarden Euro fast doppelt so hoch wie bei den Männern. Noch gravierender fällt der Geschlechterunterschied bei den Umsätzen der Teleshopping-Versender, bei denen Frauen mehr als viermal so viel Umsatz generieren wie Männer - insgesamt 1,2 Milliarden Euro.

Lediglich bei den Internet-Pure-Playern überwiegen mit rund 6,6 Milliarden Euro die Umsätze durch männliche Kunden. Frauen erwirtschafteten hier einen geringeren Umsatz von 4,8 Milliarden Euro.

Eine Männerdomäne stellen die elektroproduktlastigen Webseiten der eBay-Powersellern dar: Hier liegt der Umsatz der Männer mit 1,8 Milliarden Euro fast doppelt so hoch wie bei den Frauen.