
Um mit der Home-Automatisierung im Eigenbau voranzukommen, wollte ich gern eine Steckdosenleiste kaufen. Nein, nicht so eine, wie sie im Baumarkt liegen. Das wäre ja nun wirklich kein Problem gewesen und vor allen Dingen nicht berichtenswert. Es sollte eine bestimmte Leiste sein, nämlich eine, die per USB an den Computer angeschlossen werden kann. Denn für einige dieser Modelle gibt es eine Steuerungssoftware, die dann auch auf exotischen Betriebssystemen läuft. Ich will sie nicht weiter mit den technischen Details langweilen. Spannender waren dagegen meine Erfahrungen mit den verschiedenen Shops, die ich besucht habe.
Bevor Sie jetzt mit dem Tipp kommen, ich hätte ja mal bei Amazon schauen können. Das habe ich, nur dort ist die Leiste ausverkauft. Da ich vom Bashing nichts halte und auch nichts von der Einrichtung öffentlicher Pranger, verzichte ich indes auf die namentliche Erwähnung der schlechten Beispiele.
Tipp 1 - viele Menschen nutzen heute Tablets
Da tippt man sich hier zum Thema die Finger wund. Und wenn es dann drauf ankommt, stößt man immer noch auf Shops, deren Inhalte auf einem 7-Zoll-Tablet leider nicht lesbar sind. Responsives Design ist kein Buzzword, sondern heute eine wichtige Voraussetzung für den Onlineverkauf. Und das sollte insbesondere auch für Menüleisten gelten.
Tipp 2 - Gütesiegel schaffen Vertrauen, ehrlich!

Tipp 3 - Suchen Sie mal selbst in Ihrem Shop!
Lassen Sie das Einsortieren von Produkten nicht vom Praktikanten ohne Aufsicht erledigen. Eine USB-Steckdosenleiste ist kein Gerät für die unterbrechungsfreie Versorgung mit Strom. Da hat entweder der Produktdatenfeed des Herstellers versagt, oder der Händler hat einen Fehler gemacht. Es soll aber durchaus Kunden geben, die nicht über Google oder die interne Shopsuche einsteigen, sondern die guten alten Kategorien und Sortimente nutzen. Hier lohnt sich auf alle Fälle einmal ein kritischer Blick.
Und die Shopsuche ist eigentlich der Freund des Händlers. Da genügt es nur nicht, mal irgendein Skript anzuschalten, das dann stur die Fehler des Kunden oder des Händlers ignoriert. Ich mag ja "UBS-Leiste" geschrieben haben, aber natürlich meinte ich "USB" und das sollte im Zweifel der Shop auch verstehen. Genauso wie es wünschenswert wäre, wenn so Kleinigkeiten wie Ein- oder Mehrzahl bei den Ergebnissen keine Rolle spielen.
Regel 4 - Informationen zu Produkten werden nicht überbewertet
"Steckdosenleiste - USB" - das dürfte die reduzierteste Produktbeschreibung gewesen sein, die mir in vielen Jahren Internetnutzung begegnet ist. Hallo? Die Produktbeschreibung ersetzt im Online-Handel das Gespräch mit dem Verkäufer. Wenn das zu anstrengend ist, dann ist kein Shop die bessere Lösung. Klar ist die Leiste mit USB-Anschluss, danach hatte ich ja gesucht. Aber ist es die Modellnummer, die ich suche?
Gern werden schlechte Produktbeschreibungen auch mit unzureichenden Abbildungen kombiniert. Dann sieht man auf einen Platzhalter oder bekommt eine so pixelige Grafik, auf der keine Details erkennbar sind. Das macht weder Lust auf den Einkauf, noch beantwortet es die Fragen des Kunden.
Regel 5 - Kunden können auf Händler verzichten, aber gilt das auch umgekehrt?

Und bitte auch immer dran denken - die Eröffnung eines Kundenkontos sollte eine freiwillige Sache sein. Der Zugang als Gast also selbstverständlich. Wenn Sie denn schon Masken für die Registrierung anbieten, dann bitte auch solche, die sich in kurzer Zeit ausfüllen lassen. Und schon gar nicht mir erzählen wollen, dass die Straße, in der ich wohne, anders geschrieben wird, als ich sie schreibe. Das heißt hier offiziell nämlich nicht "Str.", sondern "Straße". Toleranz ist immer wichtig, auch in Sachen Adressverifizierung.
In diesem Sinne - weiterhin gute Geschäfte!