Ab dem bevorstehenden vierten Adventswochenende dürfte es im Einzelhandel brummen, denn die Verbraucher lassen sich immer mehr Zeit mit dem Einkauf. Klar ist auch, dass die Händler davon profitieren, die online präsent sind.

Bisher spürte der Einzelhandel noch nicht viel vom allseits vorhergesagten fulminanten Weihnachtsgeschäft. Doch das könnte sich in der nächsten Woche drastisch ändern. Denn immer mehr Konsumenten kaufen ihre Geschenke unmittelbar vor dem Fest. Das gilt vor allem für Verbraucher in Großstädten, wie eine Befragung des Instituts für Internationales Handels- und Distributionsmanagement (IIHD) an der FH Worms unter rund 800 Konsumenten ergab.

Aufgrund der neuen Service- und Lieferangebote des Handels lassen sich die Deutschen Zeit mit dem Kaufen, der deswegen zunehmend online stattfindet. Allerdings spielt die taggleiche Lieferung dabei nur eine geringe Rolle - nur 7 Prozent der Verbraucher erwarten so einen Dienst. Das Gros der Befragten (44 Prozent) ist mit Lieferzeiten von bis zu zwei Tagen oder gar länger (21 Prozent) zufrieden. 40 Prozent sind allerdings bereit, für eine taggleiche Lieferung einen Aufpreis zu zahlen.

Über ein Drittel kauft nur noch im Netz

Insgesamt planen die Verbraucher in diesem Jahr 350 Euro für Geschenke ein, bei 43 Prozent der Befragten entspricht dieser Wert dem Budget von 2014. Auffällig ist, dass erst knapp die Hälfte der Konsumenten noch nicht alle Geschenke gekauft hat, folglich dürfte es in den letzten Tagen vor Weihnachten noch erhebliche Umsatzanstiege im Handel geben. Vor allem in Städten wie Dortmund, Hamburg, Frankfurt oder Dresden.

Generell wird auch in der IIHD-Befragung bewiesen, dass der Onlinehandel auch vom Weihnachtsgeschäft immer mehr profititiert. So wollen in diesem Jahr 35 Prozent der vom IIHD Befragten ihre Geschenke im Internet kaufen - 2014 waren es noch 23 Prozent. 

Nichts geht mehr ohne Smartphone

Klar im Vorteil sind Händler, die ihre Webshops auch auf mobile Kunden zugeschnitten haben. Denn 84 Prozent der Befragten wollen in diesem Jahr ihre Smartphones für Weihnachtseinkäufe nutzen, das ist ein Anstieg um 23 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Die mobilen Telefone werden demnach vor allem für Produktionformationen oder zum Preisvergleich genutzt. Nur 23 Prozent der Befragten bezahlen tatsächlich per Smartphone, immerhin rund 6 Prozentpunkte mehr als im Weihnachtsgeschäft 2014.

Offenkundig ist aber, dass diese Geräte die Cross-Channel-Dynamik forcieren. Das beweisen die Zahlen: 72 Prozent der Befragten wollen ihre Geschenke sowohl stationär, als auch online kaufen. Das sind 13 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Egal, wie man es nennt, ob Cross-Channel, Multichannel oder Omnichannel - die Einkaufskanäle stationär und online verschwimmen rasant ineinander.