Stimmungsabschwung im Handel: Höhere Strom- und Spritpreise schmälern nicht nur den Geldbeutel der Kunden, sondern treiben auch die Betriebskosten nach oben.

Die Stimmung in der Handelsbranche ist so schlecht wie seit langem nicht mehr, meldete diese Woche der Handelsverband Deutschland (HDE). Schuld daran sind vor allem kräftig steigende Energiekosten.

Ein Anstieg der Spritpreise um 5,9 Prozent und der Preise für Haushaltsenergie um 6,1 Prozent seit Jahresbeginn 2012 lasse den Verbrauchern weniger Geld für den Konsum, so der HDE.

Doppelte Belastung

Höhere Energie- und als Folge auch höhere Transportkosten drücken zusätzlich über die Betriebskosten auch auf die Margen der Einzelhändler.

"Die Energiekosten erweisen sich damit immer mehr als echtes Problem für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland", sagte HDE-Chef Stefan Genth.

Wegen des harten Wettbewerbs im deutschen Einzelhandel könne der einzelne Unternehmer höhere Energie- und Rohstoffkosten nicht einfach an die Konsumenten weitergeben.

Wachstum trotz Konjunktursorgen

Der HDE erwartet trotz der Sorgen um höhere Energiekosten und die anhaltende Euro-Schuldenkrise ein stabiles Weihnachtsgeschäft für die Branche.

Der Verband bestätigte zudem seine Prognose, wonach der Branchenumsatz 2012 um 1,5 Prozent auf gut 428 Milliarden Euro wachsen wird. Real - also bereinigt um die Preissteigerungen - dürfte der Branchenumsatz auf Vorjahresniveau liegen.