Denn was genau ist Mercedes Me? Es ist die Dachmarke für alle mobilen Angebote, die Mercedes-Benz macht. Dazu gehören die multimodalen Mobilitätsservices von Car2go über Moovel bis hin zu My Taxi (move me), die Möglichkeit, sich überall mit seinem Fahrzeug zu verbinden sowie Pannen- und Wartungsmanagement in Anspruch zu nehmen (connect me), Finanzierungsangebote (finance me), Service rund ums Fahrzeug (assist me) und die Möglichkeit des Gedankenaustauschs über die automobile Zukunft (inspire me).

1. Mercedes-Benz positioniert seine Marke als innovativer Mobilitätsdienstleister, der vom Carsharing bis zum Fernbus alles im Programm hat und nicht mehr zwanghaft am Konzept Privat-Pkw klebt.
2. Über Mercedes Me können auch Kunden angesprochen werden, die kein Auto haben und auch (noch) nicht wollen. Der Carsharing-Interessent wird trotzdem über die Plattform mit der Neuwagen-Welt von Mercedes-Benz bekannt gemacht.
3. Über alle Nutzer, ob Kunden oder nicht, können Daten gesammelt werden. Die Autohersteller leiden ja nach wie vor darunter, dass nicht sie, sondern die Händler den direkten Kontakt zum Kunden haben. Mit Plattformen wie Mercedes Me - wie auch über die Konnektivitätsdienstleistungen im Auto selbst - schaffen es die Hersteller, die Schnittstelle zu besetzen.
4. Elegant wird der direkte Neuwagenvertrieb als nur ein Bestandteil der komplexen Mercedes-Me-Welt positioniert. Lautstarke Auftritte von Online-Stores sind angesichts der (zu Recht) schreckhaften Händler nicht empfehlenswert.
Aber selbst wenn der Neuwagenvertrieb über das Internet wirklich anrollen sollte, werden die Autohersteller nicht auf ihr Händlernetz verzichten können. Irgendjemand muss sich ja um die Auslieferung der Fahrzeuge, Probefahrten und Service kümmern. Aber Hersteller und Händler sind gefordert, ihre Zusammenarbeit neu zu definieren. Das traditionelle Provisionsmodell wird auf Dauer nicht mehr funktionieren, wenn etwa Kunden über das Internet für ein Modell interessiert werden, dann beim Händler vor Ort eine Probefahrt machen und vielleicht letztlich zwei Monate später über das Netz kaufen. Vor diesem Hintergrund wäre es empfehlenswert, dass der Hersteller dem Händler für die Probefahrt eine Pauschale zahlt. Denn Beratung und Verkaufsanbahnung werden künftig nicht mehr zwangsläufig beim Händler vor Ort stattfinden.
