Weil Stephanie Oppitz den Müll durch Wegwerfwindeln vermeiden wollte, erfand sie ein umweltfreundliches Stoffwindel-System. Amazon unterstützte sie im Rahmen des Projekts "Unternehmer der Zukunft", bekannt zu werden. Nun gibt sie in ihr Wissen an die "Unternehmerinnen der Zukunft" weiter.
Umweltschonend, naturverbunden und nachhaltig: Das sind die Werte, die Stephanie Oppitz und ihrem Mann wichtig sind. „Konkret heißt das zum Beispiel, dass wir keinen Fernseher und kein Auto besitzen, Biolebensmittel kaufen, unser Essen zu Hause frisch zubereiten und uns im Alltag oft fragen, wie man dieses oder jenes Problem ressourcenschonender lösen könnte“, berichtet die Mutter dreier Kinder, die seit Januar 2011 in einem Blog über das Familienleben schreibt.
© WindelManufaktur
Stephanie Oppitz
Da die drei Kinder in recht kurzen Abständen das Licht der Welt erblickten, stellten sich die Eltern bald die Frage nach einer Alternative für den vielen Müll, der durch Wegwerfwindeln entsteht. Und ob es irgendeine Möglichkeit gibt, diesen zu vermeiden. „Nachdem wir unterschiedliche Stoffwindelmodelle getestet hatten und immer noch unzufrieden waren, schlug mein Mann mir vor, mir doch einfach selbst etwas für uns passendes auszudenken“, berichtet Oppitz. „Da ich schon immer gern bastle und als Architektin auch die notwendige Portion an Leidenschaft für Konstruktionen und Geometrie mitbrachte, erlag ich schließlich meiner Tüftel-Leidenschaft und habe mich tief in die Stoffwindelmaterie eingearbeitet.“
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Nachhaltiger Stoff statt Wegwerfplastik sparen 1,5 Tonnen Müll pro Kind
Das Ziel: Stoffwindeln, die praktisch, also auslaufsicher sind, aber auch gut aussehen und einfach zu handhaben sind. Und so kam die Erfinderin schließlich auf die „ManufakturWindeln“ mit ihrem 3in1-System, die auch den Dauer-Härtetest bestanden haben: „Die Windeln wurden ausgiebig von meinen eigenen Kindern und dann von den Babys im gesamten Freundeskreis getestet“, berichtet sie. Die Umwelt freut's: Durch das Wickeln mit Stoffwindeln ersparen Eltern dem Planeten pro Kind bis zu 5.000 Wegwerfwindeln und 1,25 Tonnen Müll.
Seit gut zwei Jahren fertigt Oppitz in der „
WindelManufaktur“ mit inzwischen 11 Mitarbeitern die Windeln und auch viele anderen Produkte in einem kleinen Atelier in Dresden. „Wenn man sich einmal auf die Suche nach Artikeln für eine nachhaltige Babyhygiene begeben hat, bleibt man nicht bei Stoffwindeln stehen. Es gibt so viele weitere Produkte, die alle als Wegwerfartikel konzipiert sind“, berichtet Oppitz, die es „liebt, Unternehmerin zu sein, weil ich es mag, Entscheidungen zu treffen.“ Und so verkauft sie über ihren Onlineshop windelmanufaktur.com auch beispielsweise Biowaschlappen, waschbare Stilleinlagen, Taschentücher, Krabbeldecken, Lätzchen, Flanellfeuchttücher sowie Slipeinlagen und Stoffbinden.
WindelManufaktur
Vor rund einem Jahr bewarb sich Oppitz dann bei dem Förderprogramm „
Unternehmer der Zukunft“ von Amazon und wurde auch als eine von 23 Teilnehmern ausgewählt. „In der Ökobranche gibt es viele Vorurteile gegen Amazon“, berichtet sie. „Aber ich wollte nach der Unternehmensgründung, die ich mit viel Bauchgefühl vorangetrieben habe, gerne professionelle Hilfe beim Verkaufen annehmen.“ Ihrer Meinung nach ist Amazon für kleine Händler oder Hersteller eine gute Verkaufsplattform, weil sie den Unternehmern viel Arbeit abnehmen. Beispielsweise ermögliche das Serviceangebot „Fulfillment by Amazon“ (FBA) ohne großen Aufwand den Versand von Artikeln.
© Amazon
Preisträgerin der ersten Runde ist jetzt Coach: Stephanie Oppitz (Windelmanufaktur) und Laudator Jochen Krisch
Nach Abschluss des sechs Monate dauernden Förderprogramms durfte sich Oppitz Mitte dieses Jahres sogar noch über eine Auszeichnung von Amazon freuen: In der Kategorie Markenbildung gelang es der WindelManufaktur nach Meinung der Jury von allen Teilnehmern am besten, eine eigene Marke über digitale Kanäle und Infrastrukturen zu etablieren. „Unter Begleitung seines Coaches Jörg Kundrath von KAVAJ und Maßnahmen wie Produktanzeigen und Keyword-Kampagnen auf Amazon und Facebook sowie Influencer-Marketing, Pressearbeit und einem Kundenservice durch Stoffwindelberater hat das Team seine bestehende Marke für Stoffwindeln ausgebaut und bei weiteren Zielgruppen bekannt gemacht“, heißt es in der Begründung.
„Durch das Förderprogramm konnten wir viele neue Kunden finden, unser Geschäft ausbauen und sogar neue Mitarbeiter einstellen“, sagt Oppitz, die nun Coach in der zweiten Runde ist. Diesmal sucht Amazon „Unternehmerinnen der Zukunft“.
Unternehmerinnen gesucht
Der Verband deutscher Unternehmerinnen, das Netzwerk für Frauen in der Digitalwirtschaft „Women in Digital“ und der Marktplatzbetreiber Amazon starten die zweite Runde des Förderprogramms „Unternehmer der Zukunft“ – dieses Mal nur für Unternehmerinnen mit stationärem Geschäft, die noch nicht im Internet gestartet sind, als auch Unternehmerinnen, die online verkaufen, ihr Potenzial aber noch nicht voll ausschöpfen.
Bewerben können sich Inhaberinnen und Geschäftsführerinnen von Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern. Angesprochen sind sowohl Händlerinnen als auch Produzentinnen von Eigenmarken aus allen Branchen, die ihr stationäres Geschäft mit dem Start in den Onlinehandel erweitern oder ihre bestehende Onlinepräsenz ausbauen wollen
„Mehr Kunden, mehr Reichweite, mehr Umsatz – viele kleine Unternehmen nutzen bereits die Möglichkeiten, die der E-Commerce bietet. Wir sehen aber, dass noch viel mehr Unternehmerinnen die Potenziale ausschöpfen könnten“, sagt Markus Schöberl von Amazon Händler-Services.
E-Commerce-Experten coachen die Teilnehmerinnen individuell. Das Programm startet im Januar 2018 mit einer Auftaktveranstaltung. Bewerberinnen können ein kurzes Anschreiben einreichen, in dem sie ihre Herausforderungen, aber auch die Chancen und Ziele auf dem Weg in den digitalen Handel beschreiben.
Auf dieser Grundlage wählen die Coaches und Träger des Programms bis zu 20 Teilnehmerinnen aus. Bewerbungsschluss ist der 31. Dezember 2017.
amazon.de/unternehmerinnenderzukunft „Ich möchte als Coach den Teilnehmerinnen etwas von meinen Erfahrungen mitgeben und zeigen, dass es sich lohnt, mutig in den E-Commerce zu starten“, sagt die Unternehmerin. „Die Digitalisierung bietet gerade für Frauen viele Chancen, die gilt es zu nutzen.“
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Echtes Feedback durch Social Media
Unter anderem möchte sie den Teilnehmerinnen weitergeben, Soziale Medien einzubinden: „Man sollte nicht unterschätzen, wie wertvoll ehrliches Feedback ist und wie schwierig man es bekommt“, sagt Oppitz. „Die Tipps und Wünsche in den Communities helfen uns dabei , uns stetig weiterzuentwickeln.“
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