Ikea-Deutschland-Chefin Petra Hesser äußert sich in Der Handel zu Homeparks,
E-Commerce und Mitarbeiterüberwachung.

Nach Ulm plant Ikea auch in Wallau, Köln Ossendorf und weiteren Standorten sogenannte Homeparks für Einrichtungsbedarf - ein Konzept der Zukunft?
Wir stellen fest, dass ein Standort mit mehreren Einzelhändlern für die Kunden attraktiver ist. Deshalb möchten wir dieses Konzept an allen neuen Standorten umsetzen.

Und wie laufen die Geschäfte im Onlineshop von Ikea?
Wir sind mit dem Onlinegeschäft sehr zufrieden. Allerdings sehen wir diesen Kanal nicht allein unter Verkaufs-aspekten. Unsere Kunden finden hier auch Inspiration und Wohnberatung für spezielle Themenbereiche wie zum Beispiel die Küchenplanung oder Einrichten mit Licht.

Müssen Sie nicht befürchten, dass die Kunden bald überwiegend im Internet bestellen und die Möbelhäuser nur als Showroom dienen?
Einrichtungshaus und Internet er-gänzen sich gegenseitig. Wir wissen, dass viele Kunden sich vor dem Besuch bei Ikea ausführlich im Internet informieren, sich inspirieren lassen und ihren Einkauf planen. -Umgekehrt geben natürlich auch Kunden ihre Bestellungen im Internet ab, nachdem sie im Einrichtungshaus waren. Viele Produkte, zum Beispiel Sofas oder Matratzen, muss man sehen und aus-probieren.

Nach der ZDF-Sendung Ende -April taucht nun auch Ikea im Zusammenhang mit Mitarbeiterbespitzelungen auf. Welche Konsequenzen wurden gezogen?
Wir nehmen diese Kritik ernst und haben jede einzelne Behauptung genau überprüft. Es gibt keine -Mitarbeiterüberwachung bei Ikea. Wir setzten Kameras lediglich aus Sicherheitsgründen ein. Der Betriebsrat wird hier immer mit einbezogen. Die Vorwürfe, die Frontal 21 in seinem Bericht erhoben hat, liegen überwiegend mehrere Jahre zurück. Selbstverständlich hat Ikea hier längst gehandelt.
Interview: Hanno Bender