Viele Händler wollen ihre Kassensysteme erneuern. Denn die bestehenden sind angesichts neuer Technologien sich ändernder Bezahlgewohnheiten nicht flexibel genug, zeigt die aktuelle Kassenstudie des EHI.

Die Zahl der Kassen bleibt seit Jahren gleich: Rund eine Million Kassen sind im deutschen Handel im Einsatz, hat das EHI Retail Institute für die heute auf der Handels-IT-Messe EuroCIS in Düsseldorf vorgestellte Studie „Kassensysteme 2018“ nachgezählt.

Erneuerung Kassenhardware
© EHI Retail Institute
Erneuerung Kassenhardware
Im Schnitt sind die eingesetzten Kassen 5,2 Jahre alt. Und damit ziemlich betagt, denn 86 Prozent der Händler wollen ihre Hardware in den kommenden Jahren ganz oder teilweise erneuern. Die Software der Kassen hat durchschnittlich sogar fast 7 Jahre auf dem Buckel, so dass zwei Drittel der befragten Handelsunternehmen sie in den kommenden zwei Jahren austauschen wollen. Mit 46 Prozent setzt dabei fast jeder zweite auf ein neues System.

Vielseitige Software

Bei der Auswahl neuer Kassensoftware achten die Händler demzufolge vor allem auf die Flexibilität des Systems. Für 61 Prozent der Unternehmen ist die schnelle Anpassbarkeit der Software ein sehr wichtiges Kriterium. Für 46 Prozent sind die notwendigen Omnichannelfunktionen entscheidend.
Erneuerung Kassensoftware
© EHI Retail Institute
Erneuerung Kassensoftware
Da selbst in der Bargeld-Bundesrepublik Karten- und kontaktlose Zahlungen wichtiger werden, steht für viele Verantwortlichen der Filial-IT auch die effizientere Abwicklung unbarer Bezahlverfahren auf der To-Do-Liste. In Zukunft möchten 62 Prozent der Befragten den Anteil unbarer Bezahlung weiter erhöhen. Zudem hat sich der Touchscreen als Eingabemedium über die verschiedenen Branchen hinweg etabliert. Künftig wollen alle Unternehmen die durch Berührung gesteuerten Bildschirme einsetzen. 80 Prozent werden laut Umfrage sogar auf eine unterstützende Tastatur verzichten. 60 Prozent haben dabei 15 Zoll große Bildschirme im Einsatz. 44 Prozent sind sogar ganz oder teilweise multitouchfähig, können also mehrere Berührungspunkte gleichzeitig erfassen und sind somit flexibler, was die Bedienmethoden angeht.
Die Breitbandanbindung der Filialen an die Zentralen ist im deutschsprachigen Raum weitgehend zum Standard geworden. Insbesondere für Omnichannel-Services ist eine schnelle Kommunikation zwischen Zentrale und Filiale wichtig. 70 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass Sie bereits heute den Datenaustausch in Real-/Neartime vornehmen, 92 Prozent streben dies in der Zukunft an.

Mobile Hardware

Eines der wesentlichen Themen dieser Zeit ist die Mobile Kasse. 69 Prozent planen, den Kassiervorgang künftig auch auf mobilen Geräten abzuwickeln. Bereits heute haben 26 Prozent der befragten Handelsunternehmen mobile Geräte mit Kassenfunktion im Einsatz. Die Verbreitung von unterschiedlichen Self-Checkout- und Self-Scanning-Systemen gewinnt in Deutschland nach Jahren etwas an Dynamik. Bereits heute haben 39 Prozent der Händler solche Systeme im Einsatz. Künftig wollen mehr als die Hälfte (51 Prozent) solche Services anbieten.

An der EHI-Umfrage haben sich 51 Handelsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz dieser Unternehmen in rund 62.300 Filialen bei rund 226 Milliarden Euro.
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