
"Ein Strom an Produktbildern von Marken, die wir schon gekauft haben, die wir gerne kaufen würden, vielleicht auch mit Vorschlägen für Marken und Produkte, die wir nach Meinung eines Algorithmus gerne kaufen würden", so beschrieben wir das Projekt im Frühjahr, als wir einen Blick auf erste Entwürfe des Feed werfen durften.
Seitdem hat sich einiges getan. Zalando testet den Feed jetzt im Live-Betrieb. Angesteuert wird er über die Rubrik "News&Style".
Der personalisierte Feed liefert aber nicht nur personalisierte Vorschläge. Das wäre auch riskant, könnten doch Schnelldreher, Angebote, Neuheiten oder auch neue Marken sonst leicht jenseits der Filter-Bubble unentdeckt bleiben.
Also baut Zalando auch Elemente wie die "Neuheiten der Woche" oder Tipps wie "Beliebt bei Zalando" und weitere Markenempfehlungen ein, von denen der Algorithmus glaubt, dass sie zum Shoppingmuster des Kunden passen.

Derlei allerdings ist vergleichsweise reichlich zu sehen, wenn der Algorithmus wenig über einen weiß.
Aus den sozialen Netzwerken gelernt
Das aber kann man ändern.
Direkt im Feed lassen sich Marken über einen "Mag ich"-Button zum eigenen "Werte-Kosmos" hinzufügen. Kunden dürften das durchaus nutzen. Es ist aus den sozialen Netzwerken gelernt.

Wer es noch genauer mag, dem bietet Zalando im "MyFeed" die Option, über ein Menu samt Suchfunktion weitere Marken hinzuzufügen. Leichter kann ein Unternehmen seine Kunden kaum kennenlernen.

Außerdem lassen sich in einer Gesamtansicht alle ausgewählten Marken verwalten. Hier kann man sich auch von der Einblendung der "Neuheiten der Woche" verabschieden.

Derart optimiert überzeugt der Feed, dessen Daten auch für einen besser ausgesteuerten Newsletter sorgen dürften, dann tatsächlich mit einer Fülle von Produktempfehlungen.
Was auch nicht fehlt: Beispielsweise der Verweis auf Angebote bei den Lieblingsmarken.
Gut gedacht: Das Produktbild verlinkt jeweils auf eine Produktdetailseite als Overlay, ein Klick auf die Überschrift "Deine Lieblingsmarke" führt zur jeweiligen Marke bei Zalando.
Noch ein bisschen doof
Was indes fehlt:
Eine Option, bestimmte Markenvorschläge gleich mal ganz zu "muten" oder endlich Tipps zu bekommen, bei denen man das Gefühl hat, da habe nicht ein simpler Rechenknecht 2 und 2 aus dem Warenregal zusammengefügt, sondern sich wirklich etwas bei den Empfehlungen "gedacht". Und sei es nur, dass der Algorithmus Farben, Stoffe und Muster deutlicher mit berechnet. Aber das kann ja noch werden. Auch die Ergänzung der Vorlieben um Rubriken ist denkbar.
Denn ein bisschen doof ist das System im ersten Live-Test noch.
Fragt mich der Feed doch glatt: "Kennst du schon 7 for all mankind?"
Dabei weiß er ganz genau: Ich mag das.
