Der Schuhversender Zalando gibt weiter viel Geld für Werbung aus - obwohl die Verluste des Onlinehändlers sehr hoch sind. Im Januar sah das noch anders aus.

Zalando meldet sich mit einer neuen Imagekampagne zurück: Ab heute wird der neue Werbespot von Jung von Matt im Fernsehen zu sehen sein. Diesmal erkennt der Postbote am Schrei der Kundin, welche Schuhe sie bestellt hat. Ab kommenden Donnerstag, den 23. Februar 2012, wird Zalando zudem als Sponsor von "Germanys next Topmodel" in der neuen Staffel der Castingshow mit Heidi Klum in der Zielgruppe präsent sein.

Die hohen Marketingausgaben sind neben der hohen Retourenquote offenbar ein Grund, warum Zalando enorme Verluste macht. Im ersten Halbjahr 2011 hat der Schuhversender Zalando einen Nettoumsatz von 200 Millionen Euro erreicht. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2010 lag der Nettoumsatz bei 159 Millionen Euro. Das geht aus dem Investment-Report der schwedischen Beteiligungsgesellschaft Kinnevik hervor, die an der Zalando-Mutter Rocket Internet beteiligt ist.

Verluste verzwölffacht

In dem vor kurzem im Bundesanzeiger veröffentlichten Jahresabschluss gibt Zalando für das Geschäftsjahr 2010 einen Jahresfehlbetrag von rund 20,4 Millionen Euro an. 2009 waren es demnach knapp 1,6 Millionen Euro. Die Verluste bei Zalando begründen die Schwedischen Investoren mit dem starken Wachstum und der Expansion.

Im Januar hatte der Onlinehändler die Werbe-Ausgaben noch gedrosselt: Während die monatlichen Marketingausgaben 2011 im zweistelligen Millionenbereich gelegen haben, betrugen sie im Januar 2012 laut den Marktforschern von Nielsen mit rund fünf Millionen Euro nur noch die Hälfte.

Zalando will nicht am Marketing sparen

Zum Start der aktuellen Kampagnenwelle widerspricht Zalando-Marketingchef Christian Meermann jedoch den Spekulationen, dass der Onlinehändler angesichts der Gewinnsituation künftig am Marketing sparen wird: "Im Januar liegt unser Fokus auf dem Abverkauf der Herbst- und Winterware, so wie es auch in der gesamten Branche üblich ist", zitiert ihn die Marketingfachzeitschrift Horizont.

"Wenn man sich aber die Anzahl der gesendeten Gross Rating Points im Januar bei uns anschaut, so stellt man fest, dass diese durchaus nicht niedriger sind als in den Vormonaten." Gross Rating Point (GRP) wird in der Werbebranche als Maß für den Werbedruck verwendet und soll die Brutto-Reichweite in Prozent innerhalb des Zielgruppenpotentials darstellen.

Mit dem Start der neuen Welle der Image-Kampagne werde Zalando Marketingchef Meermann zufolge aber auch die Ausgaben für Werbung wieder steigern.