Sechs Jahre nach seiner Gründung macht Zalando Gewinn. Dem Mode-Onlinehändler ist das aber noch lange nicht genug: Er will weiter expandieren und ist auf der Suche nach neuen Mitarbeitern.

Zalando lässt die Muskeln spielen: "Wir sind in der Poleposition, um weiter schneller als der Markt zu wachsen und diesen entscheidend zu prägen", sagt Rubin Ritter, Finanzvorstand bei dem Mode-Onlinehändler. "Zalando hat einen einzigartigen Zugang zu Kunden und Marken entwickelt sowie die notwendige Infrastruktur mit weiteren Kapazitäten für zukünftiges Wachstum. Wir werden jetzt nicht den Fuß vom Gas nehmen, nicht mal ansatzweise." Ritter prognostiziert, dass die Umsätze auch im laufenden Geschäftsjahr um 20 bis 25 Prozent steigen.

Das Unternehmen konzentriere sich weiter auf profitables Wachstum und Kapitaleffizienz. Für 2015 erwartet Zalando eine Marge bei dem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT), die in etwa auf dem Niveau von 2014 liegt, "bedingt durch Investitionen in langfristiges Wachstum", wie Ritter es ausdrückt: Zalando werde sein Plattform-Modell weiter ausbauen, um Kunden und Marken zusammen zu bringen.

Demnach laufen bereits mehrere Projekte, darunter das kürzlich gestartete so genannte Curated Shopping mit eigener Stilberatung oder eine Vertiefung der bestehenden Kategorien wie etwa im Bereich Sportmode für Frauen. Um die Geschäftsentwicklung zu unterstützen, will Zalando eigenen Angaben zufolge "massiv" neue Mitarbeiter einstellen.

2014 erstmals Gewinn

Zalando hatte im Geschäftsjahr 2014 zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte einen konzernweiten Gewinn vermeldet. Das Unternehmen bestätigt nun die im Februar 2015 veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen. Demnach stieg der Konzernumsatz bei Zalando im Jahr 2014 um 26 Prozent oder 400 Millionen Euro auf 2,2 Milliarden Euro. In der Kernregion DACH (Deutschland, Österreich und der Schweiz) wuchs der Umsatz demnach um 17 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro (2013: 1,1 Milliarden Euro). Der Umsatz im restlichen Europa legte den Angaben zufolge um 37 Prozent auf 0,9 Milliarden Euro zu (2013: 0,6 Milliarden Euro).

Konzernweit erzielte Zalando ein bereinigtes EBIT von 82 Millionen Euro. 2013 wies das Unternehmen noch einen Verlust in Höhe von 109 Millionen Euro aus. Im vierten Quartal 2014 erzielte Zalando Umsätze in Höhe von 666 Millionen Euro, das seien rund 21 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

Kundenzahlen und Mobile-Anteil steigen

Zum Ende des Jahres 2014 zählte Zalando eigenen Angaben zufolge 14,7 Millionen aktive Kunden, allein im letzten Quartal 2014 seien 600.000 neue Kunden hinzugekommen. Der Mobile-Anteil des Onlinehändlers stieg von 27 Prozent im Jahr 2013 auf 42 Prozent im Jahr 2014. Die Zalando-App habe zum Ende des Jahres 2014 insgesamt 7 Millionen Downloads verzeichnet.