So langsam läuft selbst die Onlinemaschine Amazon heiß. Das betrift nicht nur die kaum noch zu beherrschende Bestellmenge, auch die Corona-Nachrichten rund ums Unternehmen sind inflationär. In beiden Fällen will das Unternehmen gegensteuern - und geht dabei erstaunlich vor. Beim Thema Digitalwährung wird derweil Facebook von China überrumpelt.

//// HANDEL& POLITIK
Konsumenten sind solidarisch
Seit Montag sind viele stationäre Geschäfte wieder geöffnet, und die Kunden kommen prompt zurück, auch zu Galeria Karstadt Kaufhof. Die Verbraucher freuen sich nicht nur, endlich wieder in der Innenstadt einkaufen zu können - sondern sie sorgen sich auch um die Zukunft des lokalen Handels, wie im regelmäßigen Corona-Consumer-Check des Instituts für Handelsforschung (IFH) ermittelt wurde. Demnach sind 66 Prozent der Befragten deswegen bereit, trotz der Krise weiter bei lokalen Händlern einzukaufen, um diesen zu unterstützen. Beim Blick auf die Altersgruppen fällt jedoch auf, dass diese Solidarität abnimmt, je jünger die Kunden sind. Treue zu den lokalen Händlern haben vor allem die Menschen im Alter von 70 plus - hier sind es 74%, die sich dem Handel vor Ort verbunden fühlen. Bei den vielen Services, die der stationäre Handel krisenbedingt ins Leben gerufen hatte, ist Click & Collect der deutliche Sieger. 

Vielleicht ist die Krise ja der Durchbruch für Click & Collect
© IFH
Vielleicht ist die Krise ja der Durchbruch für Click & Collect

© Imago_Images_Ralph_Peters
Spezial-Dossier

Die Corona-Krise 7 – Jetzt herunterladen!



Corona trifft auch die deutschen Center
Auch die meisten deutschen Einkaufszentren werden so langsam wieder geöffnet. Doch die Branche hat, wie alles im Einzelhandel, mit der Coronakrise zu kämpfen. 489 großflächige Objekte mit einer Mietfläche von rund 15,8 Millionen Quadratmeter werden derzeit in Deutschland betrieben. Das sind sechs Center mehr als noch im Vorjahr, so lauten die Ergebnisse des aktuellen Shopping-Center-Reports 2020, des EHI Retail Institutes. Doch durch die Coronakrise hat sich die Lage verändert, sodass in diesem Jahr nur vier von vormals neun geplanten Neueröffnungen bis zum Jahresende realisiert werden, schreiben die Experten. Auch wochenlange Schließungen der Shopping-Center und daraus resultierende Umsatzausfälle sowie Unsicherheiten hinsichtlich der Verteilung der Lasten auf Mieter und Vermieter werden sich lange auf den Shopping-Center-Markt auswirken. "Gerade jetzt ist es wichtig, sich zwischen Stadt, Investoren, Vermietern, Handel und den vielen weiteren Betroffenen über die Datenlage auszutauschen", sagt EHI-Centerexperte Marco Atzberger. In 42 Shopping-Centern bundesweit wird nach aktuellem Stand der EHI-Recherchen bereits heute oder demnächst saniert, renoviert und modernisiert. Nach wie vor gibt es eine Zweiteilung des Marktes: Während das Angebot an hochwertigen Shopping-Centern in Top-Städten weiterhin äußerst begrenzt ist, wurden Shopping-Center an B-Standorten eingehenden Prüfungen unterzogen und wieder stärker gehandelt, schreibt das EHI. 
© EHI


//// INTERNATIONAL
Amazon will Herr über die Nachrichten sein
Zum Thema Coronavirus gibt es wahrlich mehr als genug. Täglich schwirren neue Meldungen durchs Internet, vieles davon ist nicht der Rede wert. Damit die Gerüchte und  Halbwahrheiten über Amazon nicht auch noch verwirren, hat das Unternehmen jetzt eine eigene Website mit Informationen für europäische Verkäufer, sprich Handelspartner, eingerichtet, schreibt Tamebay. Zum Portal bekommen alle Zugang, die ein Händlerkonto haben. In welcher außergewöhnlichen Lage das Unternehmen gerade ist, wird täglich deutlicher. Die Bestellmengen explodieren geradezu, der Aktienkurs kennt nur eine Richtung: aufwärts. Aber so langsam ist es sogar für Amazon zu viel, die Orderflut wird zu viel. Offenbar scheint tatsächlich die einzige Option: weniger verkaufen. Zu Muttertag sollen deshalb Werbekampagnen in der Schublade bleiben, damit weniger geordert wird, berichtet das Wallstreet Journal.


Business Guide

Wo geht es lang? 56 Seiten Ratgeber "Neue Wege der Logistik"



Google arbeitet an eigener Bezahlkarte

Wer bislang keine Kreditkarte hat, kann auch nichts mit Google Pay anfangen. Eine physische Google Card bringt dem Riesen gleich mehrere Vorteile, berichtet t3n. Sie erreicht mehr Nutzer für Google Pay, Google erhält mehr Transaktionsgebühren und mehr Daten, um individuell zugeschnittene Werbung auszuspielen. Der Kunde kann via App seine finanzielle Situation stets nachverfolgen und bei Verlust die Karte auch sperren.  Rekordanstieg bei Netflix
Corona treibt die Menschen an die Bildschirme. In den drei Monaten bis Ende März schoss die Anzahl der Bezahlabos weltweit um 15,8 Millionen in die Höhe, wie der Streaming-Marktführer am Dienstag nach US-Börsenschluss in Los Gatos mitteilte. Dieser Andrang übertraf deutlich die Netflix Prognose wie die Erwartungen der Wall-Street-Analysten.

Digitalwährung: China überholt Facebook
Während Facebook an Libra strickt, macht die chinesische Zentralbank ernst. Sie führt jetzt im Rahmen eines Pilotprogramms in vier großen Städten eine einheimische digitale Währung ein und setzt damit einen Meilenstein auf dem Weg zum ersten elektronischen Zahlungssystem einer großen Zentralbank, berichtet das Wallstreet Journal


MEHR ZUM THEMA:


© shutterstock / Jaro68
Player

Wie es der Schweizer Online-Champion Galaxus ganz leise unter die Top-5 in Deutschland schaffen will


Display-Wand im Google-Store in New York
© imago images / Levine-Roberts
Marktplatz

Google Shopping startet Gegenangriff auf Amazon


Gesprächsthema: Die "Wir sagen Danke"-Kampagne von Lidl
© Lild
Ranking

Instagram und Co: Alle reden über Lidl