Das Online-Auktionshaus eBay möchte weg vom virtuellen Flohmarkt, hin zu wertigen Internet-Kaufhaus. Für den "kleinen Imagewandel" investiert das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag.

"3, 2, 1 - meins!" - Die Internet-Plattform eBay positionierte sich in der Vergangenheit als unkompliziertes Online-Auktionshaus für gebrauchte Waren. Doch nun will eBay kein Online-Flohmarkt mehr sein.

Das Internet-Auktionshaus will auf dem deutschen Markt stärker als umfassende Einkaufsplattform auftreten und startet dafür eine millionenteure Werbekampagne. Es gehe um einen "kleinen Imagewandel", sagte der Marketingdirektor von eBay Europa, Jan Waltenbauer, auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Berlin.

Zweistellige Millionenbeträge für Werbung

Nach den Anfängen mit Online-Versteigerungen gebrauchter Produkte von privat ist das Geschäft mit neuer Ware zu festen Preisen stark ausgebaut worden, wie Deutschland-Geschäftsführer Stephan Zoll erläuterte. Diese Strategie solle weiterentwickelt werden. Für die Werbekampagne will die Tochter des US-amerikanischen Unternehmens 2011 einen zweistelligen Millionenbetrag investieren.

Mit einer Reihe von Änderungen im Angebot sei der Fokus bereits stärker auf Kunden ausgerichtet worden, die sich für "ganz normales Online-Shopping" interessierten, sagte Zoll. Mittlerweile entfielen etwa 60 Prozent des Handelsvolumens auf Produkte mit festen Preisen, die nicht über Versteigerungen ermittelt werden.

Bestimmte Kategorien von Produkten sollen in "Einkaufswelten" speziell aufbereitet werden, etwa mit größeren Bildern. Nach dem Start mit Mode sei dies unter anderem für Autoteile geplant. Etabliert hätten sich schon befristete Sonderaktionen mit verschiedenen Produkten in begrenzter Menge.

"Mein Ein für Alles" statt "3, 2, 1 - meins"

Foto: eBay
Foto: eBay
Mit der neuen Kampagne und der Schlüsselbotschaft "Mein Ein für Alles" verabschiedet sich eBbay auch vom Werbespruch "3, 2, 1 - meins!", der stark auf Auktionen abzielte. Eine Mischung aus Versteigerungen und anderen Einkaufsangeboten solle aber erhalten bleiben, sagte Zoll.

Erstmals veröffentlichte eBay den mit Gebühreneinnahmen erzielten Umsatz in Deutschland. Er summierte sich im vergangenen Jahr auf rund 852 Millionen Euro. Vergleichszahlen für 2009 und ein Ausblick auf 2011 wurden nicht genannt. Ausgebaut werden sollen Angebote für internetfähige Handys, die immer stärker genutzt werden. Gab es vor zwei Jahren alle 35 Sekunden einen mobilen Einkauf, passiert dies nun den Angaben zufolge alle zehn Sekunden.