Der Dauerboom des Onlinehandels hilft auch eBay. Das Auktionshaus erzielt im dritten Quartal einen enormen Umsatzanstieg. Allerdings steigt auch der Investitionsdruck. Treiber für die gute Zwischenbilanz ist der Bezahldienst PayPal.
"Der Onlinehandel gedeiht weiter", sagte Konzernchef John Donahoe am Mittwoch am Firmensitz im kalifornischen San José. Allerdings muss eBay hohe Beträge etwa in die Entwicklung neuer Produkte stecken, um attraktiv bleiben. Das nagt am Gewinn. Der stieg mit 14 Prozent nur halb so stark wie die Einnahmen. Unterm Strich blieben 491 Millionen Dollar übrig.
So mancher Börsianer war da enttäuscht. Nachbörslich fiel die Aktie um 4 Prozent. Auch den Ausblick empfanden manche Anleger als zu mager.
PayPal wächst um ein Drittel
Als erfolgreich hatte sich zuletzt der Bezahldienst PayPal erwiesen. Hier legte das Geschäft um 32 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar (rund 795 Millionen Euro) zu. Im Kerngeschäft Handel mit der weltgrößten Online-Auktionsplattform stieg der Umsatz um 17 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar (etwa 1,2 Milliarden Euro). Die restlichen gut 200 Millionen Dollar (rund 144 Millionen Euro) entfielen auf GSI. Die Sparte bietet Dienstleistungen rund um Online-Shops und Marketing-Kampagnen an.Über die Handelsplattform wurden Artikel (ohne Autos) im Wert von
14,7 Milliarden Dollar (rund 10,6 Milliarden Euro) verkauft, das waren 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Unter anderem dank eines starken Wachstums in Europa und günstiger Wechselkurse kamen davon mehr als 9 Milliarden Dollar (etwa 6,5 Milliarden Euro) außerhalb der Vereinigten Staaten zustande. Die 98,7 Millionen aktiven Nutzer bedeuteten im Jahresvergleich ein Plus von 6 Prozent.
Hoffnung aufs mobile Geschäft
Das von PayPal abgewickelte Zahlungsvolumen stieg um 31 Prozent auf 29,3 Milliarden Dollar (rund 21,2 Milliarde Euro). Die Zahl der aktiven Kundenkonten stieg zum Quartalsende im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 103 Millionen.In Zukunft werde vor allem das mobile Geschäft auf Geräten wie Smartphones und Tablet-Computer wachsen, sagte Firmenchef Donahoe. In diesem Jahr erwarte eBay im mobilen Handel ein Geschäftsvolumen von 5 Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Euro). PayPal soll mehr als 3,5 Milliarden (2,5 Milliarden Euro) Dollar mobil umschlagen.
eBay muss zulegen, um nicht den Anschluss an seinen großen Rivalen Amazon zu verlieren. Auch der weltgrößte Onlinehändler hatte zuletzt ein beeindruckendes Tempo vorgelegt, musste aber wie Ebay kräftig Geld für sein Wachstum in die Hand nehmen. Seine Zahlen fürs dritte Quartal legt Amazon am kommenden Dienstag (26. Oktober) vor.