Da ist es, auf Seite 5 der neuen Studie „The State of Online Grocery Retail in Europe“, das Wort vom „digital tipping point“ im Online-Lebensmittelhandel. Am nächsten dran sind hierzulande Edeka und Rewe, die das Feld der Wettbewerber deutlich anführen und auch Amazon und eBay hinter sich lassen.

Edeka, größter deutscher Lebensmittelhändler, kommt auf einen Marktanteil von 14,5 Prozent. Nummer 2 ist die Kölner Rewe mit 13,2 Prozent. Dahinter liegen Amazon (10,9 Prozent) und eBay (6,8 Prozent).  Die Online-Riesen aus US bieten aber keine Frische. Die Top-Position von Edeka ist zudem umso überraschender, als der Einzelhändler beispielsweise unter Edeka24 über die Niederlassung Edeka Südwest in Deutschland per DHL versendet – mit all den bekannten Nachteilen und diverse Regionalfürsten mit eigenen Shops zumindest Google-Kunden verwirren könnten.  

Die Studie des niederländischen Startups Syndy, etailment-Lesern vermutlich noch unter dem bisherigen Namen SyndicatePlus bekannt, hat in seiner Studie auch die Märkte in Großbritannien,  Frankreich, den Niederlande und in den USA untersucht und die wegweisenden nationalen Trends ermittelt.

Der deutsche Markt  hat da, beispielsweise im Vergleich zu UK, noch einen eher kleinen Tipping Point, um den die Händler hierzulande balgen. Auf gerade 2 Milliarden Euro schätzt die Studie den derzeitigen Umsatz. Trotz eines Wachstums von 38 Prozent seit 2013 bleibt der Marktanteil am Lebensmittel-Einzelhandel damit noch unter einem Prozent. Und das obwohl  immerhin schon etwa jeder Zehnte seinen täglichen Bedarf an Gemüse und Co einmal im Web eingekauft  hat. Man kann sich also ausrechnen, wie sehr sich die Post mit Allyouneed und andere Anbieter noch strecken müssen.  

Grafik: Syndy
Grafik: Syndy

Dabei gefällt den Studienautoren an Allyouneed ganz besonders, dass der Salat nicht aus dem Supermarkt-Regal gepickt wird, sondern direkt vom Großmarkt ohne Umwege und Unterbrechung der Kühlkette in den Versand geht und Allyouneed  in einigen Regionen auch eine taggleiche Lieferung möglich macht

 

Grafik: Syndy
Grafik: Syndy

Beeindrucken können immerhin solche Wachstumzahlen. Rewe, mit seinem Online-Service ist inzwischen rund 70 Städten präsent, hat seinen Umsatz im Web laut Studie inzwischen vervierfacht.

Hoffungsvolle Prognose von Syndy angesichts solcher Ergebnisse:  „Germany’s once niche-only egrocery market is now showing huge potential for going mainstream“. In Zahlen: Ende 2016 könnte der Markt bei einem Volumen von drei Milliarden Euro sein.

Hier geht es zum Download des Reports.