Im Deal-Markt herrscht Hyper-Nervosität. Ein Zeichen dafür: Nachdem das Blog Gründerszene kritisch über die Arbeitsbedingungen bei Groupon berichtet hatte, suchte man  beim Couponing-Dienst mit allen Mitteln nach dem Leck. Eine Folge: Die Polizei klopfte bei Gründerszene  an, weil Groupon einen der anonymen Tippgeber wegen Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses angezeigt hatte.

Dabei hat das Schnäppchenportal genug andere Sorgen. Denn mit Facebook Offers kommt eine Angebotsform auf den Markt, die Anbieter wie Groupon oder Daily Deal schnell an den Rand des Marktes schubsen könnte. Die "Facebook Offers“ eröffnen deutschen Unternehmen nach Ansicht von Bastian Scherbeck, Geschäftsführer von We Are Social Deutschland, gute Chancen auf die Ausdehnung der Reichweite in den sozialen Medien. Und das mit dem Imagevorteil von Facebook bei den Nutzern, aber auch bei den Unternehmen, wenn es um die  Akquise geht.

Mit den neuen Angeboten können Unternehmen ihren Fans spezielle Angebote unterbreiten, die diese an ihre Emailadresse gesendet bekommen. Den Gutschein zeigen die Fans dann im Geschäft vor und bekommen je nach Angebot einen Nachlass, ein Geschenk oder ähnliches. Die Facebook-Angebote haben ein spezielles Layout und lassen sich wie jeder andere Post liken, kommentieren und teilen.

Seit dieser Woche werden erste Tests mit ausgewählten Unternehmen in Deutschland durchgeführt. Zu den ersten Nutzern gehört "HelloFresh"

Für Facebook ist das bereits der zweite Anlauf: Vor rund einem halben Jahr wurden die ersten Versuche mit "Facebook Deals“ eingestellt – einem ähnlichen Coupon-Verfahren, das an die Facebook Places gekoppelt war.

"Damals war der Mechanismus wohl für Facebook selbst zu kompliziert abzuwickeln“, erläutert Bastian Scherbeck.  "Die neuen Angebote könnten sich dagegen zu einem Renner für Onlinehändler und Filialunternehmen entwickeln. Sie bieten neue Chancen der Kundenaktivierung“, so Scherbeck. Ein großes Potenzial liege dabei in der viralen Verbreitung der Angebote über die Facebook-Pinnwand der Nutzer. 

Wichtig sei , so Scherbeck, vor allem die Einbindung aller Mitarbeiter in den Filialen, damit die wüssten, wie sie vorzugehen haben, wenn plötzlich ein Kunde ein Facebook-Angebot vorweise.