„Peak Amazon“ war das Leitmotiv des Klassentreffens der E-Commerce Branche, der K5 Future Retail, in Berlin. Welche Höhepunkte ein Tech-Anbieter wie trbo dort mitnimmt, beschreibt Geschäftsführer Felix Schirl in einem Gastbeitrag für etailment und identifiziert verborgene Potenziale im Handel.
Ist bei Amazon der Gipfel erreicht?
Amazon wächst zwar weiter. Allerdings nicht mehr so stark im Handel, sondern vielmehr als Tech-Unternehmen. Die Prioritäten verschieben sich immer mehr in Richtung Marketplace. Gleichzeitig wird Amazon im Handelsbereich von der chinesischen Konkurrenz überholt. Welche Möglichkeiten ergeben sich, wenn Amazon an seine Grenzen stößt – sowohl für die Top-Player, als auch die chinesischen Player und vor allem Mobile-Player?In seiner Keynote greift K5-Gründer Jochen Krisch die wichtigsten Themen auf, die den Handel und die Teilnehmer der K5 bewegen. Der Online-Handel strukturiert gerade die Devise „Mobile First“ neu. Smartphones sind unsere täglichen Begleiter – und der Blick von „Mobile First“ muss sich drehen, von den Produkten hin zum Blick vom Kunden aus. Im Mobile-Segment geben chinesische Händler aktuell richtig Gas. Wish, Aliexpress und Co drängen mit ihrer hohen mobilen Kompetenz verstärkt nach Europa. Diese Unternehmen haben außerhalb Chinas ihre Umsätze mittlerweile verzehnfacht.
Die „zweite China Welle“ und der Online-Handel
Wie sollte sich der Online-Handel auf die „zweite China Welle“ einstellen? Laut Krisch vor allem mit dem Plattform-Prinzip: „Stelle das, was du am besten kannst, auch anderen zur Verfügung“. Er fordert die Händler auf, zu überlegen, ihre Lager zu öffnen.
Der Handel braucht neue Erlösmodelle
Händler müssen mehr sein, als nur Händler,“ fordert Martin Schulte von der Unternehmensberatung Oliver Wyman. Der Handel brauche neue Erlösmodelle, um sich weiterhin gegen die Konkurrenz behaupten zu können. Sei es, das eigene Unternehmen zur Plattform zu machen, neue Wege im Denken an den Kunden zu gehen (vor allem in Hinblick auf Inspiration) oder mobil neu zu denken: Es gibt viele Möglichkeiten, sich gegen Amazon und Co zu behaupten.Alexander Graf von etribes ist der Meinung, dass Amzaon als Gesamtunternehmen im Handel seinen Gipfel erreicht hat. Im Nischenbereich brauche niemand Angst zu haben. Allerdings benötigen Nischen das erforderliche Potenzial, groß genug zu werden.
Eine weitere Hoffnung für den Handel: Mobile. Denn laut Graf werde Amazon kein mobiler Player, wie zum Beispiel Wish und Co, werden. Denn für Amazon ist die „große Plattform ein Klotz am Bein“. Zudem könne Amazon mobil nicht personalisieren. Personalisierung, da waren sich viele Speaker einig, ist zudem eines der wichtigsten Zukunftsthemen für den E-Commerce.