Mit mpass soll das Handy zur Geldbörse werden. Das Gemeinschaftsprojekt von Telekom, Vodafone und o2 setzt dazu laut einem Medienbericht auf NFC-Sticker.

Die der Mobilfunkunternehmen Deutsche Telekom, Vodafone und o2 wollen für ihr Gemeinschaftsprojekt mpass noch in diesem Jahr eine eigene Gesellschaft gründen, um das Zahlungsverfahren für Handys voran zu bringen, berichtet das "Handelsblatt" in seiner Dienstag-Ausgabe.

mpass ermöglicht bislang die Zahlung per Handy und SMS-Bestätigung in rund 30 Online-Shops wie Karstadt.de oder mymuesli.de. Mit der "Near Field Communication"-Technik wollen die Carrier das Verfahren auch im stationären Handel etablieren. Die Mobilfunker führen dazu "sehr konkrete Gespräche" mit Fast-Food-Restaurants, Drogerieketten und Coffeeshops, heißt es dazu wenig konkret.

20 Millionen Vertragskunden können mpass nutzen

Telekom, Vodafone und o2 verfügen zusammen über rund 20 Millionen Vertragskunden, die mpass ohne Voranmeldung nutzen können. Handynutzer anderer Anbieter und Prepaid-Kartenbesitzer können sich für mpass registrieren.

Da bislang nur wenige Smartphones und Handys mit NFC-Technik angeboten werden, will mpass laut "Handelsblatt" im kommenden Jahr NFC-Sticker verschenken, die dann auf die Geräte aufgeklebt werden können.

Ohne NFC-Reader keine Akzeptanz im Handel

Was sich zunächst absurd anhört schwebt jedoch auch Kreditkartenanbietern wie Mastercard als eine von mehreren möglichen Lösungen für mobile Zahlungsverfahren in der Zukunft vor. Auch Kreditkarten können schon heute in Form eines kleinen NFC-Stickers an beliebige Gegenständen wie Uhren, Schlüsselanhängern oder eben Handys geklebt werden - im deutschen Handel fehlen aber bislang Akzeptanzstellen für die NFC-Technologie.

Vor wenigen Wochen kündigten Aral und die Douglas-Gruppe an, NFC-fähige Kartenterminals an sämtlichen Kassen aufzustellen. Ob diese NFC-Pioniere aber auch mpass akzeptieren werden, wird nicht nur eine technische Frage, sondern vor allem eine Frage der Gebührenstrukturen diese M-Payment-Verfahrenssein. Eine Drogerie- und eine Fast-Food-Kette allein ergeben noch kein Zahlungssystem.

Eine breite Akzeptanz bei Händlern und Verbrauchern herzustellen, gilt als das klassische Henne-Ei-Problem im Zahlungsverkehr. Trotz mehrfacher Anläufe in den vergangenen Jahren ist es den Mobilfunkgesellschaften bislang nicht gelungen ein erfolgreiches Handy-Zahlverfahren zu etablieren.

Aussichtsreicher erscheinen da die Bemühungen der deutschen Sparkassen, die ebenfalls große Pläne mit der NFC-Technik verfolgen und für das kommenden Jahr einen größeren Praxistest angekündigt haben. Auch für die Sparkassen-Finanzgruppe ist NFC die Brückentechnologie für das mobile Zahlen.

Was Konsumenten über das Zahlen mit dem Handy und insbesondere die Rolle der Telekommunikationsunternehmen dabei denken, lesen Sie hier.