Neckermann hat den Betrieb eingestellt. Jetzt werden die Gläubiger befriedigt. Alles kommt und kam unter den Hammer - quasi bis zur letzten Büroklammer. Also beinahe jedenfalls. Es gibt nichts, mit dem nicht noch ein paar Cent zu verdienen sind. Und sei es eine Werbefläche bei Neckermann.de. Oder E-Mail-Werbung von info@neckermann.de. Natürlich nicht für irgendeine allerletzte Versteigerung von Memorabilien von Neckermann, sondern für den Versender Pearl. Huch?!

Ja, ne. Will ich nicht.
Ist das in Ordnung?
Nein, findet beispielsweise IT- und E-Commerce-Manager ThomasBrodowski bei Twitter: "Liebe #NECKERMANN GmbH i.Ins - Nein ich finde es nicht OK, wenn ich unaufgefordert mit Eurem Logo von PEARL Newsletter erhalte ... Widerruf!"
Okay, Widerruf. Aber wo?
Rechtlich mag diese Art der Empfehlungsmail ("neckermann.de empfiehlt: PEARL - Deutschlands großes Versandhaus für Technik und Lifestyle") sogar erlaubt sein.
Höflich ist derlei gegenüber dem ehemaligen Kunden nicht. Zumal, man ist schließlich in Auflösung, nicht einmal mehr ein ordentlicher Abbestell-Link in der E-Mail enthalten ist.
Aber es gibt schließlich auf der Website noch eine Service-Mailadresse für alles und jedes. Und eine Hotline. Kostenpflichtig. Natürlich.
In jedem Fall eine etwas eigene Aktion von Neckermann.de. Apropos "eigen": Die Otto Group, sie hat die Markenrechte an Neckermann.de und auch den Zugang zu Adress- und E-Maildaten erworben, steckt übrigens nicht dahinter. Neckermann.de kann gegenwärtig weiterhin einer kleinen Anzahl anderen Firmen erlauben, die Adress- oder E-Mail-Daten zu nutzen.
Es kommt schließlich auf jeden Cent an. Jetzt wird eben das letzte Stück Inventar zu Geld gemacht: der Kunde.