Beate Rank, Deutschland-Chefin von Rakuten

Trotz einer für zwei Stunden teilweise unerreichbaren Homepage zieht Beate Rank, Deutschland-Chefin von Rakuten eine mehr als zufriedene Bilanz des ersten Super Sale.  Der Japan-Import des Superschnäppchen-Tags brachte den Händlern auf dem Online-Marktplatz reichlich Umsatz, zeigte aber auch Probleme auf.

Der Lackmustest am 18. und 19. Februar  mit stündlich wechselnden Top Deals und jeder Menge weiteren Rabatte soll jedenfalls im März wiederholt werden.  Immerhin konnten die teilnehmenden Händler ihr Handelsvolumen um das 15-fache steigern.

Im Interview mit etailment sagt Beate Rank, was gut lief und wo man nachbessern will.

Welche Bilanz ziehen Sie nach dem Super Sale?

Die Premiere war insgesamt sehr erfolgreich. Händler, die am Super Sale teilgenommen haben, konnten ihr Handelsvolumen in dieser Zeit um das 15fache steigern. Es haben aber nicht nur die Händler profitiert, die die stündlich wechselnden Super Deals eingestellt haben, sondern auch die begleitenden Deals profitierten deutlich. Das Handelsvolumen steigerte sich auch in allen Segmenten. Das betraf natürlich zunächst Kategorien wie Möbel, Wohnen, Lifestyle, Elektronik und Fashion. Da ist Rakuten ohnehin stark. Aber sogar eine Kategorie wie Essen und Trinken legte um rund das 400fache zu. 

Wie viele Händler haben teilgenommen?

Rund 500 Händler haben sich aktiv beteiligt. Daneben haben zahlreiche Händler natürlich begleitende Aktionen genutzt.

Welche Effekte konnten Sie beim Warenkorb beobachten?

Der durchschnittliche Warenkorb war deutlich höher als im Durchschnitt. Der Anteil an  händlerübergreifenden Warenkörben hat sich während der Aktion verdoppelt. Das lag auch daran, dass sich alle Händler, die sich am Super Sale beteiligten auch Rakuten Connect eingebunden haben. 80 Prozent der Neukunden haben sich zudem im Aktionszeitraum ein Kundenkonto angelegt. Ein Drittel der Bestandskunden hat mehrfach während des Super Sales eingekauft.

Auch die Superpunkte haben sich ausgezahlt. Wir hatten im Aktionszeitraum einen doppelt so hohen Direct Traffic Anteil auf dem Marktplatz aber insbesondere auch in den Shops. Bislang konnten wir zudem beobachten, dass 80 Prozent der Superpunkte in den Shops eingelöst werden, in denen sie auch erworben wurden. Jetzt sind wir gespannt, ob und wie sich diese Einlösequote nach dem Super Sale verändert.

Aber es lief auch nicht alles rund. Manche Artikel waren schnell weg.

Ausverkauft ist gut. Es bestätigt auch den Erfolg der Aktion und die Attraktivität der Deals, die unsere Händler eingestellt haben.. Natürlich waren einige Händler von dem Volumen überrascht. Das ist ein wichtiges Learning.

Manch einer mäkelte im Web, die Preise seien so super nun auch wieder nicht

Es wurde schon genau auf die Preise geschaut. Da haben wir durchaus einen guten Job gemacht. Aber sicher lässt sich das Spektrum der Produkte und die Attraktivität in Zusammenarbeit mit den Händlern noch weiter verbessern.

Und dann ist Ihnen am Sonntagabend zwischen 18 und 20 Uhr der Server abgeraucht?

Stimmt. Wir hatten in dem Zeitraum jeweils zum Deal-Wechsel Probleme. Das liegt auch daran, dass wir trotz aller Planung und Tests im Vorfeld von der Menge des Volumens schlicht überrascht waren. Wir haben deshalb den Super Sale am Montag auch um zwei volle Stunden und um zwei Super Deals ergänzt.

Wird es eine Fortsetzung geben?

Die nächste Aktion ist im April geplant.

Welche Learnings nehmen Sie mit?

Wichtig ist jetzt erst einmal, dass wir die  Lieferung der Produkte auch prüfen. Das Fulfillment muss nun stimmen.

Dann wollen wir die Händler von Anfang an noch verbindlicher auf Preise, Produktqualität und Volumina festlegen. Die Herausforderung für die Händler wird beim nächsten Mal nämlich eher noch größer. Zumal wir auch in der Vermarktung offensiver auftreten werden. Das Produktsortiment wollen wir ebenfalls ausbauen.

Lesen Sie dazu auch: Super Sale: Happy Commerce ohne Happy End.