Tengelmann, das ist für viele immer noch Kaisers, ein Kaufmannsladen alter Tradition. Doch Unternehmenschef Karl-Erivan W. Haub muss man zunehmend als Digital Native verstehen.  Jetzt beteiligt sich die Mülheimer Unternehmensgruppe mit der  Tochter Tengelmann Ventures an der Canimix GmbH, dem Onlineshop für Premium-Hundefutter, bei dem auch Fressnapf-Gründer und Geschäftsführer Torsten Toeller "mitmischt". Es ist nur die jüngste Beteiligung in einer langen Reihe von Investitionen in E-Commerce. 

Canimix ist quasi das Mymuesli für den Hund: Der Hundebesitzer bestimmt die Zusammenstellung des Futters für seinen Vierbeiner selbst. Zunächst entscheidet sich der Kunde für eine der fünf Basismischungen, die dann durch eine Vielzahl von Beimischungen und  Zusatzstoffen ergänzt wird.

Ein Köcher voller Beteiligungen im E-Commerce 

Das ist natürlich nicht mehr die absolut disruptive Geschäftsidee, aber eine mit Marktchancen bei 5,3 Millionen Hunden in Deutschland.

Und es ist ein weiterer Mosaikstein in der E-Commerce-Strategie des Hauses, die in ihrer offensiven Ausrichtung wohl nur noch mit der von Otto zu vergleichen ist.  Tengelmann ist über seine E-Commerce-Tochter mit jeweils 10 Prozent am Online-Schuhhändler Zalando und dem Shopping-Club brands4friends beteiligt. Weitere Beteiligungen hält Tengelmann an den Handelsplattformen babymarkt.de, Lieferheld.de, youtailor.de, Stylight.de, Zitra.de, Coffee Circle und Deal United.

Und das sind zum Teil keine symbolischen Beteiligungen. So  stockte Tengelmann Ventures ihre Beteiligung an Babymarkt.de erst kürzlich von 49,9 auf 70 Prozent auf. Tengelmann investierte außerdem in den High-Tech Gründerfonds II. Obendrein ist Tengelmann mit einem Investment in den Online-Spielemarkt (Neonga) eingestiegen. Vom Webshop Plus.de mal ganz abgesehen. 

Das breite Portfolio und die teils hohen Beteiligungen zeigen, dass es Tengelmann versteht, sich durchaus engagiert auf  potenziellen Wachstumsfelder zu bewegen und sich damit jenseits der Bricks ein Standbein zu sichern.  Daneben dürfte auch der klassische Kernbereich Obi, Kik und Tedi von einem Knowhow-Transfer profitieren.