
Nach unserem Check der Online-Shops aller Bundesliga-Vereine zum Start der Rückrunde 2011/12, ist es Zeit für ein Update: Bundesliga-E-Commerce ein halbes Jahr danach.
Getan hat sich wenig: Kein Verein hat sich unser Ranking vollständig zu Herzen genommen, um sich an den damaligen Spitzenreitern 1.FC Köln, FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen zu orientieren.
Wer sich hierbei verbessert hat, wer stehengeblieben ist und wer noch in der Frühphase des Online-Handels unterwegs ist, das alles gibt es in unserem E-Commerce-Bundesliga-Update.
Die Basics
Hier noch einmal unsere wichtigsten Kriterien für die Beurteilung der Bundesliga Online-Shops:
- Alternativen zum Registrierungszwang
- Leicht auffindbare Angaben zu Lieferzeiten, Bezahlmöglichkeiten und Versandkosten auf der Startseite
- Eindeutige Produktbeschreibungen (Material, Größentabellen)
- Transparente und angemessene Versandkosten
- Gut kommunizierte Service-Hotline
- Zeitgemäßer Einsatz von Social Media (Anbindung an Fanpages sowie Sharing-Optionen im Warenkatalog)
- Newsletter-Abo per Opt-In und nicht via Opt-Out
War unser erster Beitrag im Februar zu dem Thema noch ein Test, in dem wir viel an Kritik einfach durch Fussball-Metaphorik humorig präsentiert haben, fällt das Update anders aus. Nach einem weiteren Check der aktuellen E-Commerce-Vereinskultur steht fest: Für einige Vereine scheint der eigene Web-Shop einfach nur ein verlängerter Arm der Fan-Shops in Stadion und Geschäftsstellen zu sein, den man "mal nebenbei" bespielt.
Die "Fans sind halt die Fans" und die sind ja "eh irgendwie da" und haben sich halt anzustellen: Am Kassenhaus, im Fan-Shop, am Bierstand und eben auch im eigenen Web Shop. In dieser Reihenfolge. Was manche Vereine ihren "Bestands-Fans", oder ihren -möglichen- Neuanhängern hier zumuten, wäre anderswo in Versand und Handel so erst gar nicht erst umgesetzt worden.
Das klingt zu hart? Ist es aber nicht: Es gibt im Fashion-Segment kaum Warengruppen, die margenstärker sind als die Produkte der Sportartikel-Branche. Der "gemeine Fan" hat sich dann dafür aber dann entweder in den Stadien-Fanshops anzustellen, oder sich durch hausbackene Web Shops und zähe Bestellprozesse zu klicken? Nein, denn es genügten hier bereits wenige Stellschrauben, um auch mal Impulskäufern oder weniger emotional an einen Verein gebundene "Schönwetter-Fans" zu Einkäufen im eigenen Web Shop zu verleiten.
Wie sich das ansprechend umsetzen lässt, zeigen dabei nicht nur die "Großkopferten", sondern auch kleine Vereine, wie zum Beispiel der FSV Mainz 05: Dessen Auftritt ist gelungen und die Ausflüge des FSV in den Mobile Commerce darf sich der Liga-Betrieb gern mal als Vorlage nehmen. Hier zeigt sich sehr deutlich, dass es auch im Bundesliga-E-Commerce nicht zwingend um "Budget" geht, sondern vielmehr um "Bereitschaft".