Aufgrund einer technischen Panne sind bei Otto.de kurzfristig Gutscheincodes von bis zu 400 Euro aktiv gewesen. Bei einem Mindestbestellwert von 401 Euro. Innerhalb kürzester Zeit sind 50000 Orders eingegangen und haben die Plattform lahmgelegt. Dann wurde storniert. So weit, so normal. Das passiert. Regelmäßig. Irgendwo sind immer mal wieder "freilaufende" Gutscheine, Rabattcodes oder Preisfehler unterwegs, die man vergessen hat zu korrigieren, und die von Schnäppchenportalen viral verbreitet werden. Auch schon bei Otto.
Dieses Mal gibt es jedoch Öffentlichkeit: Über Intermediäre wie mydealz und andere agentenbasierte Arbitrageure im digitalen B2C-Commerce verbreitete sich die Botschaft im Netz und wurde von den reichweitenstarken Tech-Blogs und von Spiegel Online aufgegriffen. Andere ziehen nach, denn ein solches Thema ist natürlich ein Geschenk für die journalistische Tagesroutine. Wirkt gut, klickt gut, wird verarbeitet: Maximale Web-Öffentlichkeit für den technischen Fehler von Deutschlands größtem Versandhaus. RTL jedoch "würzt nach" und dichtet der Story einen Shitstorm an, den es gar nicht gibt. Vorsicht, Selbstläufer? Selbst wenn: Wen würde das in einer Woche eigentlich noch interessieren? Eine Abrechnung mit der Shitstormeritis.
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