Erstmals hat sich das Bundesverfassungsgericht mit einer Klage gegen Pandemie bedingte Restaurant-Schließungen befassen müssen. Einschränkungen seien rechtens, wenn sie befristet und nicht offensichtlich unbegründet sind. Derweil sieht es nicht aus, als verbesserten die aktuell getroffenen Maßnahmen die Infektionszahlen in dem Maße, dass Lockerungen möglich werden. Der Online-Handel hat weiter Hochkonjunktur.

///// HANDEL NATIONAL
Omnichannel bei DM: Click & Collect, Bestellungen über App, Bedeutung von E-Commerce wächst
DM hat seine Omnichannel-Aktivitäten intensiviert: Wie das Unternehmen anlässlich seiner Jahrespressekonferenz mitteilte, können ab sofort per App oder via dm.de abgegebene Bestellungen im Rahmen der „Express-Abholung“ nach drei Stunden fertig gepackt im vom Kunden gewünschten DM-Markt abgeholt werden. Bereits mehr als die Hälfte aller Express-Abholungen werde über die „Mein dmApp“ bestellt, jede zehnte Online-Bestellung auf dm.de werde per Express-Abholung von Kunden im Markt abgeholt. E-Commerce macht mittlerweile einen großen Anteil am DM-Geschäft aus: Täglich besuchen im Schnitt 1,7 Mio. Kunden die Märkte, online werden 500.000 Kunden gezählt. Die DM-App wurde bereits 3,7 Mio. mal installiert, über sie werde fast die Hälfte des Online-Umsatzes generiert, über dessen Umfang jedoch nur gesagt wurde, er habe sich verdoppelt. Komisch, dass diese digital-getriebenen News so oft noch klingen wie damals am Neuen Markt.

Marktplätze wie Wish, AliExpress und Joom werden in Deutschland beliebter
Auch wenn sie Amazon noch lange nicht den Rang ablaufen können, werden Marktplätze wie Wish, AliExpress und Joom bei deutschen Konsumentinnen und Konsumenten immer beliebter, denn diese versprechen oft exklusive und preiswerte Produkte. Für die Studie „Schnäppchen aus Fernost – Neue Marktplätze im Vergleich“ hatte das ECC Köln 1.200 Konsument*innen befragt. Eines der Ergebnisse: Konsument*innen charakterisieren Wish und Co. im Vergleich zu Online-Anbietern wie Amazon als preisgünstig und spielerisch.

Laufen oder Fahren? Hauptsache Plattform: Schuhe24 übernimmt Bike-Angebot.de mit 1.100 Händlern
Mit Beginn des Monats November ist die Schuhe24-Gruppe Mehrheitsgesellschafter der Plattform Bike-Angebot.de geworden, wie die in Wiesbaden beheimatete Gruppe jetzt mitgeteilt hat. Bike-Angebot.de sei mit 1.100 angeschlossenen Fachhändlern die größte Fahrradhändler-Plattform in Deutschland und tief in der Branche verwurzelt. Schuhe24 wolle das künftige Wachstum begleiten und das Plattform-Geschäft weiter ausweiten. Die Gruppe habe sich seit Gründung 2013 zum Plattform-Anbieter für 9 Branchen entwickelt (unter anderem Juweliere, Uhren, Maschinen, Sport, Lederwaren, digitale Messen, Schuhe) und werde künftig die Bereiche B2C sowie B2B aktiv abdecken.

BEVH umreißt in 6 Punkten, was Innenstädte benötigen, um zukunftssicher zu werden
Bürger wollen ihre Stadt heute über digital verbundene virtuelle und physische Kontaktpunkte erleben, das Kundenerlebnis, die sogenannte ‚‚Customer Experience‘‘, sei der zentrale Erfolgshebel für die Gestaltug der Städte, ist der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) überzeugt und hat 6 Maßnahmen vorgeschlagen, die zum Ziel führen sollen. Ein Schwerpunkt ist hierbei neben Verkehr und Flexibilisierung der Arbeitszeiten die gesamthafte Digitalisierung der Innenstädte sowie ihre Entwicklung als Teil der digitalen Customer Journey.

Virtueller Rundgang: Otto öffnet ersten Pop-up-Store mit Lena Gercke
Am Hamburger Jungfernstieg präsentieren Otto, About You und Designerin Lena Gercke erstmals Mode, Möbel und Deko der Top-Brand „LeGer“. Bis zum 31. Dezember können Besucher*innen hier gemeinsam mit Lena Gercke in die weihnachtlich geschmückte Welt des Pop-up-Stores eintauchen. Aber dazu muss man nicht nach Hamburg fahren: Hier geht’s zum virtuellen Rundgang.


///// HANDEL INTERNATIONAL

US-Konsumenten steigern im November Online-Käufe um 21% gegenüber 2019
In den ersten zehn Tagen der Weihnachtseinkaufssaison haben Konsumenten in den USA 21,7 Mrd. Dollar online ausgegeben, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 21% bedeute, berichtet DigitalCommerce 360 unter Berufung auf Adobe Analytics. Hintergrund sei wahrscheinlich die Tatsache, dass 63% der Verbraucher Geschäfte meiden und mehr online einkaufen. Von diesen Online-Shoppern haben in einer Umfrage 81% angegeben, aus Sorge um die Gesundheit so zu handeln. Wohl dem, der einen Webshop ... – aber das sagten wir ja schon.

Die Verlockung des Haptischen: Lululemon verkauft Mirror-Fitnessgeräte jetzt auch in den stationären Läden
Die US-Sportbekleidungsmarke Lululemon wird ihre neu erworbenen Heimfitnessstudios Mirror in 18 US-Geschäften verkaufen. Lululemon hatte die Heimfitnessplattform im Juni erworben und seinerzeit erklärt, damit die digitalen und interaktiven Fähigkeiten verbessern zu wollen. Aber jetzt soll der Verkauf der bislang ausschließlich online angebotenen Workout-Tools durch Präsentation in den Geschäften angekurbelt werden: Lululemon bietet das Mirror-Gerät, ein als Spiegel und intelligenter Bildschirm einsetzbarer Monitor, stationär an, so dass die Kunden das Produkt vor dem Kauf selbst sehen können. Stationärer Handel hat dann doch so seine Reize.

///// TRENDS & TECH

Fulfillment-Dienstleister Omnipack ab sofort auf dem DACH-Markt präsent
Lieferung am selben Tag, sichere Verpackung und reibungslose Abläufe – für kleine und mittlere Online-Händler ist die Erfüllung derartiger Kundenwünsche mitunter kaum umzusetzen. Hier setzt der polnische Fulfillment-Dienstleister Omnipack an und bietet Unterstützung mit seiner Online-Plattform. Ab Ende 2020 werde er auch im DACH-Markt präsent sein. Wie das E-Commerce-Magazin schreibt, habe Omnipack hierfür ein neues Warenlager an der deutsch-polnischen Grenze errichtet.

Lieferung in die Garage ist in 4.000 US-Städten möglich – wenn Zusteller die Garage öffnen können
Amazon hat auf vielfältigste Weise Kundenorientierung bewiesen, doch die Lieferung, vor allem die letzte Meile, bleibt schwierig. Wie können Pakete zugestellt werden, wenn die Bewohner nicht zu Hause oder nicht erreichbar sind? Die Lösung für Amazon: Haus-, Auto- und Garagenzustellungen. Letztere wurde 2019 in 50 US-Städten eingeführt, inzwischen sind es, so zitiert TechCrunch das Unternehmen, mehr als 4.000. Zu den Städten gehören New York, Los Angeles, Chicago, Philadelphia, Dallas, Washington, D.C., Houston, Boston, Atlanta und Phoenix sowie Tausende in der jeweiligen Umgebung gelegene kleinere Städte. Die Funktion steht Prime Mitgliedern offen, die über einen myQ Garagentoröffner verfügen, auf den Fahrer zugreifen können.

Social Media goes Shopping: Instagram führt neuen Shop Tab ein
Instagram Shop soll Unternehmen im Zusammenspiel mit Facebook Shops erleichtern, ihre Produkte zu präsentieren. Nutzer finden hier personalisierte Empfehlungen basierend auf Accounts, denen sie bereits folgen, und Unternehmen, die Instagram Shopping nutzen. Wie Internet World schreibt, geht Instagram jetzt einen Schritt weiter: Ein neuer Shop Tab in der Hauptnavigationsleiste erlaube Usern, mit einem Fingertipp Trends von Marken bei Instagram Shop zu entdecken. Unternehmen können im Instagram Shop vorgestellt werden, indem sie Produkte in ihren Inhalten konsequent markieren und Collections ihrer Produkte in ihrem Shop auf Instagram erstellen. 

Douglas will dynamisches Pricing auch in Polen und Italien einsetzen
Douglas nutzt in Deutschland bereits seit einiger Zeit Software von Revionics zur Steuerung der Preise in stationären Läden und im Online-Shop, berichtet die Lebensmittel Zeitung. Die Software baue ihre dynamischen Pricing-Algorithmen vor allem auf eine systematische Berücksichtigung der Preiselastizität jedes einzelnen Artikels auf. Laut LZ plant Douglas, diese Art der Preisoptimierung auch in Polen und Italien einzusetzen.