Amazon-Mitarbeiter in Bessemer, Alabama, bekommen keine Gewerkschaft trotz immenser Schützenhilfe durch promiente Politiker. Das ist die Top-Nachricht vom Wochenende. Lag das am massiven Druck, den das Unternehmen auf seine Mitarbeiter mutmaßlich ausgeübt haben soll? Auffällig ist die große Diskrepanz zwischen wirtschaftlichem Erfolg und öffentlicher Wertschätzung des Online-Riesen. Die Mitarbeiter in Bessemer wollen gegen das Ergebnis vorgehen. Der Kampf geht also weiter.
///// HANDEL NATIONAL
Otto steht vor Umstrukturierungen
Einige Medien berichten in Berufung auf einen Artikel der Tageszeitung TAZ von einem Rationalisierungsplan bei Otto, mit dem das Unternehmen Kosten in Millionenhöhe und hunderte Arbeitsplätze bis zum Jahr 2023 einsparen will. Das Programm trägt den Namen NEW. Nähere Einzelheiten sollen auf einer digitalen Betriebsversammlung am Dienstag bekanntgegeben werden.
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Dorothee Bär träumt vom Zukunftsministerium
Digital war gestern, Zukunft ist morgen, wer ist da eigentlich von gestern? In einem Gastbeitrag auf Wirtschaftswoche.de hinterfragt Dr. Dennis-Kenji Kipker, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht (IGMR) an der Uni Bremen, die Pläne von Digitalstaatsministerin Dorothee Bär zur Schaffung eines neuen Superressort, das die digitale Souveränität sichern soll. Deutschland wolle in der Tech-Branche weiterhin Vorreiter und Vordenker sein. Ziel sei eine „holistische“ Auseinandersetzung mit den „großen zukunftsweisenden Technologiefeldern“. Der Autor hat Zweifel ob des Gelingens.
Amazon erweitert Verteilzentrum in Hof
Im bayerischen Hof steht die Erweiterung des aktuellen Amazon-Verteilzentrums um 8.000 Quadratmeter an. Dadurch sollen 100 neue Stellen bei Amazon und 400 bei Logistikunternehmen im Umfeld entstehen. Derzeit beschäftigt Amazon im Logistikzentrum Hof fast 1.000 Mitarbeiter. Baubeginn der Erweiterung soll im Juli 2021 sein, die Fertigstellung ist für 2022 geplant.
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HANDEL INTERNATIONALKeine Gewerkschaft für Amazon-Mitarbeitern in AlabamaMit Spannung verfolgte die Weltöffentlichkeit in der vergangenen Woche die Abstimmung über eine erste Gewerkschaft an einem Amazon-Standort in den USA. Prominente Unterstützung kam von Präsident Joe Biden und Innenminister Bernie Sanders. Am vergangenen Samstag war dann klar: Die Mehrheit der Mitarbeiter in Bessemer im Bundesstaat Alabama entschied sich gegen die Arbeitnehmervertretung. Amazon wies gestern Berichte über eine Einflussnahme und mutmaßliche Drohungen gegen Mitarbeiter zurück. Obwohl das Ergebnis mehr als eindeutig ist, hat die unterlegene Seite der Mitarbeiter nun angekündigt, dagegen vorzugehen, berichtet die FAZ.
Alibaba soll 2,3 Mrd. Euro Strafe zahlen
Der chinesische Online-Riese Alibaba soll sich laut der chinesischen Marktüberwachungsbehörde (SAMR) wettbewerbswidrig verhalten haben, indem der Konzern Dritthändlern untersagte, ihre Waren auch auf konkurrierenden Plattformen anzubieten. Dafür sind jetzt 2,3 Mrd. Euro fällig. Die Maßnahme sei eine weitere Strafe für die Kritik des Alibaba-Gründers Jack Mas am chinesischen Finanzsystem, kommentiert unter anderen die Wirtschaftswoche. In einer Stellungnahme zeigt sich Alibaba einsichtig und kündigt an, die Strafe zu akzeptieren.
McDonalds schließt hunderte Restaurants in Wallmart-Supermärkten
Die Corona-Pandemie führt in den USA zu weiteren Schließungen: Laut eines Berichts von CNBC wird McDonalds einen Großteil seiner Restaurants bei Wallmart schließen, da sich das Geschäft ins Internet verlagert habe und die Kunden Drive-Thru-Optionen bevorzugten. Lediglich 150 Restaurant in den über 3.570 SuperCentern sollen bleiben erhalten. Wallmart hat angekündigt, die freiwerdenden Flächen durch andere Restaurant-Betreiber zu ersetzen.
Trotz Impffortschritt: Verbraucher bleiben vorsichtig
Werden die Menschen zu ihren Gewohnheiten zurückkehren, sobald sie geimpft sind? Aktuelle Studien in den USA zeigen, dass Verbraucher:innen weiterhin vorsichtig bleiben und kontaktloses Einkaufen und Essen gehen beibehalten wollen. Die Vorsicht ist dabei eine Frage des Alters: Jüngere Menschen bis Ende zwanzig sind besonders unerschrocken. Auch gibt es vielerorts den Wunsch, Home-Office und Küchenpartys beizubehalten.
///// TRENDS & TECH
Es ist nicht die erste Modemarke, die in Pandemie-Zeiten online gelauncht wird, aber kreativ ist der Weg dennoch: Takko-Fashion hat mit der Agentur Elbkind Reply ein digitales Eventformat für den Launch der neuen Marke "Ever me" kreiert, das in einer Instagram-TV-Show gezeigt wird, Influencer-Kooperation gleich inbegriffen.
Wer in seinem Online-Store nicht nur Eigenmarken, sondern auch fremde Marken nutzt, um von deren Bekanntheitsgrad im Netz zu profitieren, läuft schnell Gefahr, gegen die Rechter der Markeninhaber zu verstoßen. Abmahnungen sind die Folge. Onlinehaendler.de hat einen Ratgeber ins Netz gestellt.
20 Prozent Provision für Sugartrends
Sie sind angetreten, den lokalen Einzelhandel zu retten: Bereits seit dem Jahr 2014 gibt es die Plattform von Sugartrends, 500 Einzelhändler im In- und Ausland nutzen sie bereits und haben in Corona-Zeiten gut verdient. Das Unternehmen will nun mit neuen Investoren und einem aggressiven Preismodell durchstarten. Die Integration auf die Online-Plattform ist kostenfrei, erst beim Verkauf der Waren verdient Sugartrends bis zu 20 Prozent mit. Vom Rettungspotential ist zumindest das Handelsblatt überzeugt.