Von Postboten und Paketzustellern erwarten die Personen, die den Auftrag gegeben haben, und die Empfänger immer ein hohes Tempo, besonders nun in der Weihnachtszeit. Dabei haben die Bezahlungen der Mitarbeiter von Post- und Kurierdiensten diesen Ansprüchen nicht folgen können. In den vergangenen zehn Jahren sind ihre durchschnittlichen Monatsgehälter nur um sechs Prozent gestiegen. Dabei hinken sie dem Rest der Wirtschaft hinterher, denn hier gab es in diesem Zeitraum einen Anstieg von 23,8 Prozent, für die Verbraucherpreise ging es um 14,6 Prozent nach oben.
///// HANDEL NATIONAL
Bringoo kooperiert mit Globus
Bringoo hat einen weiteren Partner im Einzelhandel gefunden und übernimmt die Lieferdienste für Globus. Den Kunden stehen in der App von Bringoo rund 25.000 Produkte aus dem Bestand der Einzelhandelskette zur Verfügung, melden die beiden Unternehmen. Die Kommissionierung liege bei den Globus Märkten, die Bezahlung erfolge ausschließlich online. Für die Lieferung könnten die Kunden am Folgetag ein Zeitfenster auswählen. Bringoo verspricht für die App aufgrund eines Datenaustauschs in Echtzeit mit dem Händler eine aktuelle Anzeige der Verfügbarkeit und der Preise. Globus prüfe derzeit einen Start des Angebots in Markthallen außerhalb der Großstädte.
Unterschiedliche Konjunkturprognosen der Institute
Das Ifo Institut sieht die Zukunft für die deutsche Wirtschaft nicht mehr ganz so dunkel wie bei der vorherigen Konjunkturprognose. Im vergangenen Herbst erwarteten die Wirtschaftsforscher für 2023 noch einen Rückgang von 0,3 Prozent, nun liegt der Wert bei -0,1 Prozent. Für dieses Jahr haben sie die Prognose ebenfalls korrigiert, von +1,6 Prozent auf +1,8 Prozent. Dies liegt nach ihren Einschätzungen auf einem stärkeren dritten Quartal. Für 2023 rechnen die Ökonomen damit, dass die Einkommen erst in der zweiten Jahreshälfte stärker steigen werden als die Preise. Für das Gesamtjahr 2023 erwarten sie einen Rückgang der Konsumausgaben von 0,6 Prozent. Die Forscher des Instituts der Deutschen Wirtschaft kommen bei ihrer Prognose zu anderen Zahlen. Sie rechnen für 2023 mit einer Rezession in Höhe von 0,75 Prozent und einem Minus beim privaten Konsum in Höhe von 1,5 Prozent.
Hessnatur will den Online-Handel forcieren
Das Modeunternehmen Hessnatur will den Online-Handel weiter ausbauen. Bislang erreicht der digitale Verkauf bei dem Produzenten nachhaltiger Kleidung einen Anteil von mehr als 80 Prozent. Nun wird eine Umsatzsteigerung im E-Commerce mit Hilfe des neuen Vice President Online Marketing und CRM Shahin Ghannadian angepeilt, wie Textilwirtschaft berichtet. Er war bislang unter anderem bei Home24 und Zalando tätig. Neben dem Verkauf über den eigenen Online-Shop sei Hessnatur auch bei Zalando und About You im Programm, mit Amazon laufe eine Testphase. Im vergangenen Geschäftsjahr hat der Umsatz des Unternehmens über 100 Millionen Euro betragen.
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HANDEL INTERNATIONALApple denkt über Öffnung für andere App Stores nachRückgang der Nutzerzahlen des Online-Shops von Walmart
Walmart hat seit dem Ausbruch der Pandemie stark in den Online-Handel investiert, nun stellt der Einzelhandelsriese in den USA aber weniger Online-Einkäufe fest. Im November lag der Rückgang bei rund acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr, schreibt Business Insider. Auf der anderen Seite sei der Verkauf von Lebensmitteln in den Geschäften um ein Prozent gewachsen. Die Zahl der täglichen Nutzer auf der Webseite habe in diesem Jahr bislang bei 14 Millionen gelegen, 2021 dagegen bei durchschnittlich 15,3 Millionen. Die Verbraucher kauften auch aus Gründen der Inflation günstigere Lebensmittel, aber nicht online. Der Rückgang des digitalen Kaufs von Lebensmitteln zeige sich in der gesamten Branche, insgesamt habe der Rückgang im November bei zehn Prozent gelegen.
Etq vertreibt nur noch online
ETQ hatte Anfang November Insolvenz angemeldet, nun will die niederländische Sneaker-Marke in den ausschließlichen Online-Verkauf einsteigen. Ende November hat sich mit Micanza ein neuer Investor gefunden, nach den Angaben des Treuhänders J.L. Van den Heuvel würden die Läden in Belgien und den Niederlanden geschlossen, meldet Fashion United. Die Insolvenz sei durch Lieferprobleme bei einem Lieferanten unumgänglich gewesen.
///// TRENDS & TECH
Lexis Nexis Risk Solutions stellt starken Anstieg der Online-Betrugsfälle festDie Zahl der Betrugsfälle im E-Commerce hat nach den Zahlen des Global State of Fraud and Identity Report von Lexis Nexis Risk Solutions stark zugenommen. Für das erste Halbjahr 2022 meldet der Anbieter von Informations- und Analyselösungen einen Anstieg der automatisierten Bot-Angriffe auf E-Commerce-Unternehmen um 155 Prozent. Insgesamt habe die Zahl der Transaktionen im Lexis Nexis Digital Identity Network um 37 Prozent zugenommen. Dies beruhe auf der verstärkten Nutzung von mobilen Kanälen und in der Folge von neuen Zahlungssystemen oder der Nutzung von QR-Codes. Die in vielen Fällen erforderlichen Identifizierungs- und Authentifizierungslösungen bildeten Angriffspunkte für die Betrüger. So bildeten jede zwölfte Kontoeröffnung und jedes zwanzigste Zurücksetzen des Passworts einen Angriff. Die Betrüger fokussierten sich auf Personen mit wenig Erfahrungen im Online-Handel.
Für Weihnachtsgeschenke hat sich das Internet als Verkaufskanal etabliert. Nach den Zahlen einer repräsentativen Umfrage von Bitkom besuchten 75 Prozent der Verbraucher über 16 Jahre einen Online-Shop. Damit liege die Quote auf Vorjahresniveau, vor zwei Jahren hatten 60 Prozent diese Angaben gemacht. Dabei entschieden sich heute nur 23 Prozent der Online-Einkäufer als Folge der Pandemie für den digitalen Einkauf. Als Gründe würden primär ein Vermeiden des Gedränges in den Geschäften (62 Prozent) und bessere Möglichkeiten für den Vergleich der Preise (62 Prozent) genannt. 22 Prozent hätten erst nach dem Ausbruch von Corona mit dem Online-Shopping begonnen.
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Ohne Abschläge in Rente zu gehen ist durchaus möglich – und besonders günstig für alle, die jetzt noch rasch handeln: In der neuen Ausgabe von Der Handel wird erklärt, warum unbedingt vor dem 31. Dezember 2022 ein Antrag auf Auskunft zur Höhe der dafür nötigen Beitragszahlung gestellt werden sollte. Das reicht, um noch von den in diesem Jahr besonders günstigen Preisen für "Entgeltpunkte" zu profitieren. Jetzt noch viel Geld sparen kann, wer einen früheren Ruhestand anstrebt und keine Rente verlieren möchte. Die aktuelle E-Paper-Ausgabe von Der Handel mit allen Inhalten des gedruckten Heftes können Sie hier kostenfrei herunterladen.
Hohes Potenzial für den Wiederverkauf von Kleidung
Das Umsatzvolumen des Wiederverkaufs von Kleidung hat ein hohes Wachstumspotenzial. Nach Berechnungen der Einzelhandelsplattform Cross-Border Commerce Europe könnte der Umsatz in Europa von 20 Milliarden Euro 2021 auf rund 37 Milliarden Euro 2025 anwachsen, schreibt Fashion United. Dabei erreiche der Online-Handel einen Anteil von 21 Prozent, bislang habe er bei 14,5 Prozent gelegen. Der europäische Gesamtmarkt für Second-Hand-Produkte habe 2021 ein Volumen von 75 Milliarden erreicht, die Prognose für 2025 laute 120 Milliarden Euro. Als einen Grund für das starke Wachstum nannten die Marktforscher die Inflation, die die Verbraucher dazu veranlasse, verstärkt gebrauchte Waren zu kaufen und zu verkaufen.