In den vergangenen Wochen musste Tiktok in einigen Ländern Verbote hinnehmen. Whats App hat einen solchen Schritt oder andere Einschränkungen aus Brüssel verhindern können und sich mit der EU-Kommission und Verbraucherschützern geeinigt. So erklärte sich das soziale Medium aus dem Hause Meta zu mehr Transparenz bei der Änderung der Nutzungsbedingungen bereit. Nutzer können Updates nun ablehnen und personenbezogene Daten werden nicht an andere Marken des Konzerns weitergegeben. Bis zu diesem Schritt hat es fast 14 Monate gedauert und zwei Schreiben aus Brüssel an Whats App benötigt, viel Zeit für die Weitergabe der Kundendaten.
///// HANDEL NATIONAL
Verbraucherstimmung weiter auf dem Weg nach oben
Die Verbraucherstimmung in Deutschland verbessert sich weiter, der positive Trend hat sich im März fortgesetzt. Für das Konsumbarometer des HDE ist dies der fünfte Monat in Folge, aber der Einzelhandelsverband spricht nur von einem geringen Anstieg gegenüber Februar. Der Index hinke dem Niveau von 2022 noch weit hinterher. Die steigende Anschaffungsneigung zeige, dass die Verbraucher zu einem höheren Konsum bereit seien. Auch bei Fragen der Konjunkturentwicklung zeigten sich die Konsumenten optimistischer, dies gelte auch für die Erwartungen bezüglich des Einkommens.
Mytoys vor dem Aus
Der Online-Shop der Spielwarenmarke Mytoys soll bis spätestens Februar 2024 offline gestellt werden. Nach Angaben des Mutterkonzerns Otto Group umfasst diese Maßnahme die Mytoys-Verwaltung in Berlin und die insgesamt 19 Geschäfte mit rund 800 Beschäftigten. Ein Großteil von ihnen soll auch in Zukunft im operativen Betrieb tätig sein. Aufgrund des seit Jahren defizitären Geschäftsmodells gebe es keine Alternative, heißt es aus der Konzernzentrale. Das bisherige monothematische Multichannelkonzept könne nicht erfolgreich fortgeführt werden. Spielwaren und die Marke Mytoys sollen innerhalb von Otto.de neu platziert werden. Die Private-Shopping-Community Limango laufe unvermindert weiter.
Zehn Prozent der Schuhgeschäfte stellen den Betrieb ein
Für den Schuhhandel ist es im vergangenen Jahr nach dem Tiefpunkt 2021 wieder nach oben gegangen, doch auf das Volumen vor der Pandemie ist die Branche noch nicht zurückgekehrt. Im Vergleich zur Zeit vor Corona meldet der Branchenverband BTE ein Minus von rund 2,5 Prozent. Gegenüber 2021 sei der Umsatz aber im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent auf insgesamt etwa 11,5 Milliarden Euro gewachsen. Dieses Plus verzeichnete aber der stationäre Handel, hier gebe es einen Anstieg um 1,4 Milliarden Euro (26 Prozent). Doch nicht alle Händler konnten von der positiven Entwicklung profitieren, rund 1.500 Geschäfte mussten ihre Türen schließen, insgesamt knapp 13 Prozent, berichtet Textilwirtschaft. Am Online-Schuhhandel sei der Zuwachs komplett vorbeigegangen, er musste ein Minus von 500 Millionen Euro (19 Prozent) verarbeiten.
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HANDEL INTERNATIONALDer chinesische E-Commerce-Konzern JD.com startet eine Rabatt-Aktion im Umfang von 1,4 Milliarden US-Dollar. Die Mitteilung über den Startschuss erfolgte über das Unternehmenskonto bei We Chat, die Kampagne zieht sich über alle Shopping-Plattformen, so Tech in Asia. Möglich seien die Angebote für externe Händler. Von Alibaba sei eine Ablehnung entsprechender Maßnahmen gekommen, kein Anbieter habe damit den für das Unternehmen erforderlichen wirtschaftlichen Turnaround geschafft.
Idle Fish aktualisiert das Authentifizierungsprogramm
Der Marktplatz für gebrauchte Ware der Alibaba Group, Idle Fish, hat das Authentifizierungsprogramm einer Modernisierung unterzogen. Damit können die Verbraucher die doppelte Zahl an Produkten überprüfen, teilt das Unternehmen mit. Die Zahl der Marken, für die dies möglich sei, liege bei 18 Millionen, die Kunden erhielten innerhalb von acht Stunden einen detaillierten Bericht. Wegen des fehlenden Vertrauens der Kunden bezüglich der Ware hätten sich rund 30 Prozent gegen den Kauf auf den Plattformen entschieden.
Einzelhandel wächst im Euroraum um 0,3 Prozent
Die Verkaufszahlen des Handels in den Ländern der Eurozone hatten laut Eurostat im Januar um 0,3 Prozent zugelegt. Im Dezember 2022 war das Einzelhandelsvolumen im Euroraum noch um 1,7 Prozent gesunken. Die höchsten Zuwächse habe die Wirtschaft in den Niederlanden (plus 4,9 Prozent), erreicht, den stärksten Rückgang verzeichnete Österreich mit minus 9,8 Prozent. Gegenüber Januar 2022 habe es im Euroraum einen Rückgang von 2,3 Prozent gegeben, Deutschland habe mit minus 6,8 Prozent den zweitstärksten Abstieg nach Belgien (minus 8,9 Prozent) erlebt. Den höchsten Anstieg im Jahresvergleich habe es in Slowenien mit plus 18,5 Prozent gegeben.
Französische Regierung und Handel einigen sich auf feste Preise
Der französische Finanzminister Bruno Le Maire hat sich mit den Supermarktketten auf das Einfrieren der Preise bestimmter Waren geeinigt, um die Kunden vor den Auswirkungen der Inflation zu schützen. Dabei geht es primär um Lebensmittel, der Handel hat zugesagt, über drei Monate die niedrigsten Preise, die möglich sind, anzubieten, meldet Reuters. Die Wahl der Produkte liege bei den Handelsketten. Im Juni solle die Entwicklung überprüft und über neue Maßnahmen entschieden werden. Carrefour habe bereits am Sonntag mitgeteilt, einen Warenkorb mit 200 ausgewählten Produkten anzubieten. Es gebe für sie zwischen 15. März und 15. Juni feste Preise unter zwei Euro. Casino habe 500 Produkte mit fixen Preisen unter einem Euro angekündigt.
///// TRENDS & TECH
Produktrezensionen, Sterne & Co.: So steuern Händler das Kunden-Feedback besserMehr als 90 Prozent der Onlinekunden lesen sich vor dem Kauf Produktbewertungen durch. Aber nicht nur für die User Experience sind Kundenrezensionen enorm wichtig, auch Händler können von ihnen profitieren. Dafür ist es aber entscheidend zu verstehen, warum Bewertungen überhaupt verfasst werden und wie sie Kaufentscheidungen beeinflussen. Felix Schirl, CEO der Trbo GmbH, erklärt, was verschiedene Käufertypen motiviert, Produktbewertungen abzugeben und wie Händler zusätzliche Anreize setzen können.
Remira startet das neue Bezahlsystem Remira Payment
Remira schickt ein neues Zahlungssystem auf den Markt, das eine Verknüpfung von Hard- und Software bieten soll. Remira Payment ist nach Angaben des Anbieters für Zahlungslösungen eine Anwendung für PoS und E-Commerce. Der Handel könne Kassen- und Omnichannel-Lösungen aus einer Hand beziehen und für den Zahlungsverkehr in stationärem Handel und im E-Commerce einsetzen. Remira verspricht ein ganzheitliches Kassieren und Bezahlen auf der Fläche ohne Prozessbrüche und einen direkten Zugriff auf alle kartenbasierten Transaktionen und Zahlungsvorgänge.
Myflexbox will nach Deutschland
Das österreichische Start-up Myflexbox will jetzt auch in Deutschland aktiv werden. Das Unternehmen, das frühere Mitarbeiter des Energie- und Netzanbieters Salzburg AG gegründet haben, trat 2018 an und bietet eine Packstation, die von allen Anbietern genutzt werden kann. Das neutrale Schließfachsystem basiert auf einer offenen API-Software und soll die Verbindung der Betriebssysteme der verschiedenen Anbieter ermöglichen. Partner in Österreich sind DPD und GLS. Laut einem Bericht von Gründerszene investierte Star Capital jetzt 75 Millionen Euro. Durch Auslieferung und Abholung während der Nacht könnten die Straßen entlastet und der CO₂-Verbrauch gesenkt werden, dies stelle einen Schritt Richtung Smart City dar.
///// NACHHALTIGKEIT
Klimaneutralität ist Maßstab für ethischen KonsumFür Deutsche erhalten beim Einkaufen Aspekte der Nachhaltigkeit eine wachsende Bedeutung. Nach den Ergebnissen der neuen Ausgabe der Trendstudie "Ethischer Konsum im Wandel" der Otto Group spielt für 62 Prozent der Befragten ein entsprechendes Konsumverhalten eine wesentliche Rolle bei der Kaufentscheidung. Maßnahmen gegen die Klimakrise stünden im Vordergrund, 68 Prozent erwarteten sie von Marken und Unternehmen. Es sei feststellbar, dass es eine immer höhere Akzeptanz der Kreislaufwirtschaft gebe. Klimaneutralität sei für die Befragten der neue Maßstab des ethischen Konsums geworden, er sei trotz schwieriger Rahmenbedingungen unverändert Mainstream.
Vierzig Prozent der Deutschen haben Bedenken bei Lieferungen
Für 40 Prozent der Deutschen stellt die Lieferung von Bestellungen durch den dabei entstehenden Verpackungsmüll und den Transport der Ware ein Problem dar, sie empfinden "Bestellscham". 16 Prozent der Verbraucher machen sich Gedanken, lehnen die Lieferung aber nicht ab, 45 Prozent sind frei von Bestellscham, hat Trust Deals in einer neuen Untersuchung festgestellt. 59 Prozent seien sich der Auswirkungen auf die Umwelt bewusst und wählten die nachhaltigste Lieferoption. Ein wesentliches Argument sei die kostenlose Lieferung, für 85 Prozent spiele sie eine Rolle bei der Auswahl des Angebots. 53 Prozent bestellten mehrere Produkte, wenn sie sich damit eine kostenlose Lieferung sichern könnten.