Das Düsseldorfer Start-up Dankeee will soziales Engagement mit Konsum verbinden und an die digitale Zeit anpassen. Der Online-Marktplatz für gebrauchte Waren bietet gemeinnützigen Einrichtungen, Organisationen und Vereinen eine Bühne, Verkäufer entscheiden selbst, welcher Anteil der Verkaufssumme und an wen gespendet wird.

Gerade beim Verkauf von gebrauchten Dingen im Internet wird häufig um Kleinstbeträge gefeilscht. Aber macht der eine Euro am Ende wirklich den großen Unterschied? Ist es so relevant, ob ich für ein gebrauchtes Handy 250,00 Euro erhalte oder vielleicht nur 230,00 Euro? Fragen wie diese bewegten Jonas Möslein und Stefan Maly, als sie 2021 den Wohltätigkeits-Marktplatz Dankee gründeten.

Ihre Idee dahinter: "zu zeigen, dass es möglich ist, mit vielen kleinen 'guten Taten' Großes in der Gesellschaft zu leisten". Dankeee funktioniert wie andere Online-Marktplätze mit unterschiedlichen Warenkategorien, mit dem Unterschied, dass ein Teil der Verkaufserlöse an gemeinnützige Organisationen gespendet wird.
Die Dankeee-Gründer Jonas Möslein (li.) und Stefan Maly
© Dankeee
Die Dankeee-Gründer Jonas Möslein (li.) und Stefan Maly
Der Verkäufer legt beim Einstellen jedes Artikels fest, wie hoch der gespendete Betrag sein soll, und bestimmt die gemeinnützige Organisation, die die Spende im Verkaufsfall erhält. Alternativ kann er die Wahl des Empfängers auch dem Käufer überlassen.

Zur Wahl stehen namhafte Einrichtungen wie u. a. Ärzte der Welt e.V., ARCHMED e.V., Child Fund Deutschland e.V., Deutsche Cleft Kinderhilfe e.V., Deutsche Krebshilfe, Jose Carreras Leukämie Stiftung e.V., DKMS, Help, SOS Kinderdörfer Weltweit, Stiftung der Deutschen Lions, Tafel Deutschland e.V. und Women for Women International.
Manche Verkäufer auf dem Dankeee-Marktplatz spenden den gesamten Verkaufserlös, andere einen geringen Anteil. Doch jeder kleine Betrag zählt, sagen die Gründer.
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Manche Verkäufer auf dem Dankeee-Marktplatz spenden den gesamten Verkaufserlös, andere einen geringen Anteil. Doch jeder kleine Betrag zählt, sagen die Gründer.
Co-Gründer und Geschäftsführer Stefan Maly stellt Dankeee im Etailment-Kurzinterview vor.

Mal ehrlich und ohne Buzzwords: Wie würden Sie Ihren Eltern das Start-up erklären?
Mama, Papa! Es gibt jetzt im Internet einen neuen Marktplatz, der heißt Dankeee mit drei E, die für "einfach", "ehrlich" und "empathisch" stehen. Dort könnt ihr fast alle Dinge des täglichen Lebens verkaufen und kaufen und müsst dafür nicht mal von der Couch aufstehen! Jeder Artikel, der dort gehandelt wird, unterstützt Menschen oder auch Tiere, die diese Hilfe bitter benötigen. Ihr dürft selbst bestimmen, wer die Unterstützung bekommt und wieviel das sein soll. Wollen wir mal gemeinsam in eurer Wohnung schauen, ob wir ein bisschen Platz schaffen? Helfen war noch nie so einfach!
Wie beschreiben Sie Ihr Geschäftsmodell einem möglichen Partner in einem Tweet (280 Zeichen)?
Dankeee.de ist Deutschlands neuer Charity-Online-Marktplatz. Jeder Kauf/Verkauf generiert eine frei wählbare Unterstützung an eine selbstgewählte Einrichtung, Organisation oder einen Verein. Social Shopping 2.0 im Sinne der Nachhaltigkeit, ganz ohne lästiges Gepöbel und Gefeilsche.

Welche Unternehmen/Kunden konnten Sie bereits überzeugen?
Wir konnten bereits eine dreistellige Zahl an Charity-Empfängern gewinnen, welche durch den Verkauf/Kauf der Artikel auf Dankeee Unterstützungen generieren. Täglich lassen sich viele neue Kunden und Charity-Empfänger auf unserer Plattform registrieren, und das zeigt uns, dass Dankeee absolut in die Zeit passt.

Mit wem würden Sie gerne ins Geschäft kommen?
Um mit Dankeee schnell zu wachsen und eine Internationalisierung zu realisieren, sind wir offen für Gespräche mit Investoren. Auch mögliche Werbepartner, die hinsichtlich Purpose und sozialem Engagement zu uns passen, wollen wir für deren Sichtbarkeit auf Dankeee.de begeistern.
Dankeee soll ein "großer, bunter Marktplatz" werden, auf dem Gegenstände aller Art ein zweites Leben bekommen.
© Dankeee
Dankeee soll ein "großer, bunter Marktplatz" werden, auf dem Gegenstände aller Art ein zweites Leben bekommen.
Was war die wichtigste Erkenntnis seit dem Start?
Dass es richtig war, gerade jetzt die Idee von Dankeee zum Leben erweckt zu haben und die Köpfe als selbständige Unternehmer während der andauernden Covid-Krise nicht in den Sand gesteckt zu haben.

Auf welche Erfolgszahl sind Sie besonders stolz?
Dass wir bereits 6 Wochen nach dem Start so viele User und Charity-Empfänger von unserer Idee und unserem Konzept begeistern konnten.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne in fünf Jahren über Ihr Start-up in einer Wirtschaftszeitung lesen?
„Dankeee.de hat die Welt der Online-Marktplätze revolutioniert“

Start-ups ohne Buzzwords

Sie sind Gründer eines innovativen und spannenden Unternehmens im Umfeld von Handel und FMCG? Können auch Sie Ihr Start-up ohne Buzzwords erklären? Dann melden Sie sich bei uns jederzeit unter ulrike.sanz@dfv.de.

Alle bisher vorgestellten Start-ups finden Sie unter etailment-Startups.de.

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