Das Berliner Start-up Unea hat eine Software entwickelt, die es Unternehmen ermöglicht, eigene Werbeflächen selbstständig zu vermarkten und zu verwalten. Anbieter von Werbeflächen und Werbekunden sollen auf der Plattform nahtlos vernetzt und die Abstimmung dadurch vereinfacht werden.

Das Berliner Start-up Unea bietet eine Software-Lösung zur Digitalisierung der Werbeflächenvermarktung im stationären Einzelhandel und im E-Commerce, aber auch für Sportstudios oder die Gastronomie. Unternehmen können damit ihre Werbeflächen online und offline selbst verwalten und anschließend an Werbekunden verkaufen.

Ziel ist es, die Vermarktungsumsätze zu steigern und Abstimmungsprozesse zwischen Werbeflächeninhabern und Werbekunden zu vereinfachen. Konkret funktioniert das so: Unea verknüpft Daten seiner Kunden zu freien Werbeflächen mit bereits vorhandenen Mediadaten. Die Werbemöglichkeiten von Flächenanbietern werden auf dem Unea-Marktplatz gebündelt.
Die Gründer Richy Ugwu (CEO, rechts), Hannah Oldorf (Head of Operations) und Tim Duckett (CTO) wollen Unea als zentrale Plattform für nicht-klassische Werbeträger etablieren.
© Unea
Die Gründer Richy Ugwu (CEO, rechts), Hannah Oldorf (Head of Operations) und Tim Duckett (CTO) wollen Unea als zentrale Plattform für nicht-klassische Werbeträger etablieren.

Werbeflächen-Anbieter wie -Kunden sollen profitieren

Jeder Flächeninhaber entscheidet selbst, welche Werbeflächen auf dem eigenen - und nur für ausgewählte Kunden einsehbaren- Marktplatz zur Verfügung stehen und welche allen interessierten Werbekunden auf der Plattform angeboten werden. Dabei bedienen sich die Berliner einer SaaS-Software, die von Unternehmen über einen Webbrowser aufgerufen werden kann.

Potenzielle Werbepartner können im nächsten Schritt einsehen, welche freien Werbeflächen bei den jeweiligen Unea-Kunden verfügbar sind. Diese Daten werden von den Unternehmen selbst verwaltet. Der Austausch mit den Werbekunden wird direkt abgewickelt, Unea stellt lediglich die technische Plattform. Die datenbasierten Algorithmen lassen eine genaue Messung der Kampagnen-Performance zu.
Richy Ugwu, Mitgründer und CEO von Unea erklärt das Geschäftsmodell im Etailment-Interview.

Mal ehrlich und ohne Buzzwords: Wie würden Sie Ihren Eltern das Start-up erklären?
Stellt euch vor, jeder Händler, egal ob mit Ladengeschäften vor Ort oder als Onlineshop, hat die Möglichkeit, seine gesamten Werbeflächen für alle Interessenten auf einem Marktplatz zur Verfügung zu stellen. Alle Marken, die mithilfe dieser Werbeflächen ihre Produkte bewerben wollen, können sich schnell und einfach auf diesem Marktplatz alle zur Verfügung stehenden Flächen ansehen und auswählen. Die Preise sehen sie auf einen Blick, ohne die Anbieter einzeln dazu befragen zu müssen. Genau diesen Marktplatz schaffen wir mit unserer unea-Plattform.

Wie beschreiben Sie Ihr Geschäftsmodell einem möglichen Partner in einem Tweet (280 Zeichen)?
Unea entwickelt eine neuartige Software-Lösung für die einfache Vermarktung von Werbeflächen. Die Plattform soll Unternehmen als technologische Infrastruktur dienen, um die eigenen Werbeflächen mittels einer Software digital zu verwalten und selbstständig zu vermarkten.

Welche Unternehmen/Kunden konnten Sie bereits überzeugen?
Wir haben eine Vielzahl verschiedener namhafter ausgewählter deutscher und internationaler Kunden mit passenden Werbeflächen in unserer sogenannten Closed-Beta. Unser Fokus liegt hierbei auf Kunden aus den Segmenten Handel, E-Commerce, Sportstudios und Gastronomie. Im ersten Quartal 2022 werden wir unsere Software für alle interessierten Kunden freigeben.
Richy Ugwu, Mitgründer und CEO von Unea
© Unea
Richy Ugwu, Mitgründer und CEO von Unea
Mit wem würden Sie gerne ins Geschäft kommen?
Wir haben große Pläne und wollen 2022 unser Start-up internationalisieren. Insbesondere E-Commerce-Unternehmen und Händler aus den USA wollen wir von unserer Plattform überzeugen.

Was war die wichtigste Erkenntnis seit dem Start?
Am Anfang unserer Gründung haben wir zu klein gedacht. Wir können mit unserer Software-Lösung ein globales Problem lösen und wollen unsere Plattform daher schneller als ursprünglich geplant international ausrollen.  

Auf welche Erfolgszahl sind Sie besonders stolz?
Wir sind wirklich überwältigt, denn wir haben unsere Ziele übertroffen. Das positive Feedback unserer Kunden ist enorm und in unserer Closed-Beta haben wir mittlerweile ein Vermarktungsvolumen von über 150 Millionen Euro.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne in fünf Jahren über Ihr Start-up in einer Wirtschaftszeitung lesen?
Das Berliner Start-up Unea steht mit eigener Plattform an der Spitze der Werbeflächenvermarktung in den USA

Start-ups ohne Buzzwords

Sie sind Gründer eines innovativen und spannenden Unternehmens im Umfeld von Handel und FMCG? Können auch Sie Ihr Start-up ohne Buzzwords erklären? Dann melden Sie sich bei uns jederzeit unter ulrike.sanz@dfv.de.

Alle bisher vorgestellten Start-ups finden Sie unter etailment-Startups.de.

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